Ein Lagerplätzchen finden, an dem du in der Nacht nichts hörst, als das Rauschen eines nahen Flusses. Eines, das vielleicht auch nicht 100 andere Camper erreichen, weil der Weg dorthin durch Schlamm oder losen Sand, schon ein bisschen beschwerlicher ist. Was für ein tolles Gefühl. Ein kleines Abenteuer und einfach raus, aus dem Alltag …
Damit dieses Abenteuer allerdings nicht länger andauert als geplant, sollten Bergeboards als Anfahrhilfe zu deiner Ausstattung gehören.
Doch dabei haben ist das eine. Bergehilfen richtig einsetzen, das andere. Hier bekommst du wertvolle Tipps für den Einstieg – damit der kleine Offroad-Spaß nicht zum Bergefrust wird.
Vom Luftlandeblech zum Bergeboard
Sogenannte Sandbleche sind heute beim Geländefahren nicht mehr wegzudenken. Sie sind bei fehlender Traktion das Mittel erster Wahl. Nicht zu Unrecht machen sie ein Fahrzeug auch optisch erst so richtig zum Offroader.
Die ursprüngliche Entwicklung galt weniger spaßigen Zwecken. Um 1940 herum wurden Bleche aus Stahl für militärische Zwecke entwickelt, die Flugzeugen das Landen auf sandigem oder morastigem Boden ermöglichen. Noch heute hörst du manchmal die Bezeichnung “Luftlandebleche”. Gemeint sind damit lange Stahlbleche mit Löchern und stabilisierenden Sicken. Zusätzlich haben sie seitliche Haken, um sie schnell miteinander zu verbinden und ganze Felder selbst für schwere Fahrzeuge befahrbar zu machen.
Solche Sandbleche aus Metall werden heute ohne seitliche Haken für den Bergeeinsatz bei Fahrzeugen, oft aus leichterem Aluminium gefertigt.
Moderne Bergeboards für Offroader bis zur leichten Nutzfahrzeugklasse, werden inzwischen aus hochstabilem Kunststoff, Nylon o.ä. gefertigt. Sie sind robuste Leichtgewichte geworden. Das TRED Pro etwa hält einer Belastung von bis zu 4,5 Tonnen stand, bei einem Eigengewicht von nur 4,1 kg.
Raus aus dem Dreck mit Bergeboards
Hast du Dich auf sandigem oder schlammigem Untergrund oder auch im Schnee festgefahren, helfen Dir Deine Bergeboards als Anfahrhilfe und die folgenden Tipps zu ihrer richtigen Nutzung.
1. Die Sache nicht verschlimmern
Wenn Deine Reifen keine Traktion mehr haben und sich Dein Fahrzeug eingräbt: Versuch gar nicht erst lange durch Gas geben wieder freizukommen. Das macht die Sache nur Schlimmer. Die Reifen werden noch mehr losen Untergrund wegschaufeln und Dein Camper steht immer tiefer im Morast.
2. Ran an die Arbeit
Schaufle möglichst viel losen Untergrund in Fahrtrichtung vor Deinen Reifen weg. Je nach Situation kann die Fahrtrichtung nach vorne, oder möglicherweise auch besser rückwärts aus dem Loch führen. Ist der weitere Verlauf weiter sehr weich, kannst du durch Vorgraben einer kurzen Fahrspur dafür sorgen, nicht nach dem Überfahren des Sandbleches gleich wieder stecken zu bleiben.
Gute Bergeboards, wie TRED’s, sind so geformt, dass du sie als Schaufel nutzen kannst.
Hier nicht faul sein ist die halbe Miete. Stecken die Reifen tief im Morast, erleichterst du das Herauskommen, wenn du auch die Flanken einigermaßen freilegst. Liegen gar Achsen, Differenzial oder andere Teile auf, gilt der Tipp gleich doppelt: Beim Versuch das Fahrzeug frei zu kriegen, schieben sie nicht nur Sand oder Schlamm vor sich her und erschweren die ganze Sache damit stark, die Bergeboards brauchen auch das Gewicht des Fahrzeugs um den Reifen genug Traktion bieten zu können.
3. Bergeboards verkeilen
Einer der entscheidenden Punkte ist, das Bergeboard tief genug zwischen Reifen und Untergrund zu verkeilen. Einfach davor schmeißen bringt hier nichts, auch nicht bei der schönen Mulde, die die TRED’s extra haben um sich besser an den Reifen zu schmiegen. Lass die Mukkies spielen und schaffe einen “Angriffspunkt” für die Räder.
An welchen Rädern platzieren:
Bist du mit einem Paar (also zwei) Bergebrettern bei einem Fahrzeug ohne Sperren unterwegs, empfiehlt sich je nach Situation die Platzierung einer Anfahrhilfe am jeweils durchdrehenden Rad der Vorder- und Hinterachse.
Ist Dein Fahrzeug mit einer Achssperre ausgestattet, schalte sie zu und nutze die Anfahrhilfen an dieser Achse.
Hat Dein Camper ausschließlich 2 WD, nutze die Boards an der Antriebsachse.
Mit einem Set aus vier Recovery Boards musst du Dir in dieser Hinsicht natürlich keine Gedanken machen. Jedem Reifen ein Board zu verpassen macht die Bergung wesentlich leichter.
4.Fahrzeug vorbereiten
Hast du keinen permanenten Allradantrieb, stelle sicher, dass dieser eingeschaltet ist. Auch der Einsatz von Differenzialsperren ist jetzt angezeigt.
5. Anfahren
Fahre beherzt aber unbedingt kontrolliert an! Bei der Fahrzeugbergung mit Recovery Boards ist es extrem wichtig, dass die Reifen NICHT auf dem Board durchdrehen. Das hilft in keinster Weise bei der Bergung, beschädigt aber das Bergebrett und unter Umständen sogar Deine Reifen.
Außerdem wichtig:
Ruiniere nicht Deine Kupplung! Mit schleifender Kupplung anzufahren bringt Dir nichts. Gerade offroad gilt: Nutze die Kupplung NUR, wenn es unbedingt zum Schalten sein muss, sonst NIE. Du verlierst so nur die Kontrolle über Dein Fahrzeug. Und kupple ohne zu zögern wieder ein. Gerade in Situationen wie beim Bergen kannst du sonst nach dem Track gleich eine Neue bestellen.
Wenn der erste Versuch misslingt:
1. Mehr schaufeln.
Nicht lange rumprobieren. Wenn das Anfahren mit Bergeboards gut vorbereitet ist und gelingt, wird es das direkt tun. Wenn nicht, helfen auch keine 10 Versuche. Aussteigen und mehr schaufeln ist dann angesagt.
2. Luftdruck überprüfen
Ein niedrigerer Luftdruck verschafft dem Reifen mehr Auflagefläche und damit mehr Traktion. Grundsätzlich hilft es ungemein, den Luftdruck beim Befahren von losem Untergrund von vorneherein nach unten anpassen. Die Wahrscheinlichkeit sich festzufahren sinkt zusammen mit dem Luftdruck.
War Dein erster Bergeversuch nicht erfolgreich, kannst Du prüfen, ob der Druck noch weiter vermindert werden kann.
WICHTIG:
Du solltest selbstverständlich dafür ausgerüstet sein, den Reifendruck nach der Bergung wieder auf das normale Maß erhöhen zu können. Bei abgesenktem Reifendruck mit normaler Geschwindigkeit und auf befestigter Fahrbahn zu fahren, stellt ein großes Gefahrenpotenzial für Dich und andere dar! Das Fahrverhalten verschlechtert sich enorm und der Reifen kann durch Walgen und Erhitzen sogar platzen.
Für ein Fahrzeug ohne Druckluftanlage heißt das also: Ein Kompressor muss in diesem Fall mit an Bord.
Nach der Bergung
Vergiss nicht nach der Bergung Deine Boards wieder einzusammeln. Optionale Gurte, die an den Sandblechen befestigt werden, erleichtern das Wiederfinden, wenn sie sich beim Überfahren in den Morast gegraben haben.
Wegen dem ganzen Dreck empfehlen wir Dir übrigens die Anbringung an der Außenseite des Fahrzeuges mit entsprechenden Montageplatten und -bolzen oder das Verstauen in einer entsprechenden Tasche.
Du fühlst dich gut vorbereitet?
Hier gelangst du direkt zu TRED 4×4 Bergeboards und dem entsprechendem Zubehör.
Übrigens: TRED Sandbleche sind in den Varianten HD und GT jetzt auch als günstige Compact Modelle erhältlich – weniger Stauraum und weniger Invest, dafür mit den gleichen Top-Materialeigenschaften. Für alle, die das Offroadfahren nicht forcieren, aber im Fall der Fälle vorbereitet sein wollen.
Diese Tipps findest du hilfreich? Dann teile sie doch gerne mit Freunden und Gleichgesinnten:
Diese Themen interessieren dich vielleicht auch: