Eigenen Solarstrom erzeugen ist aktueller denn je. Kein Wunder: Mit einer Mini-Solaranlage für die Steckdose, kann man für überschaubare Anschaffungskosten die Verbraucher im Haus mit 100% ökologisch erzeugtem Strom betreiben und dabei noch Geld einsparen.
Ist also die Energiewende auf dem eigenen Balkon möglich?
Was du dafür brauchst, ob du auch einfach deine Solartasche oder Solaranlage aus dem Wohnmobil nutzen kannst und wie das rechtlich mit der Anmeldung solcher Kleinanlagen ist: Das alles erfährst du in diesem Artikel.
Selbst Solarstrom erzeugen – Energiekosten sparen
Die Installation einer Mini-Solaranlage (gerne auch Mini PV-Anlage, Balkonkraftwerk oder Balkonmodul genannt), erfreut sich nicht umsonst einer wachsenden Beliebtheit. Die Energiekosten steigen anhaltend und gefühlt ins Unermessliche. Eigens produzierter Strom hat großes Einsparpotenzial. Nach der Anschaffung der Anlage, erzeugt diese über viele Jahre grünen Strom ohne weitere Kosten und Mühen.
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der kleinen Balkonkraftwerke: Viele Menschen warten auf die Energiewende. Strom aus Kohle oder Atomkraft sind leider noch immer an der Tagesordnung. Zwar kann man durch einen Anbieterwechsel dafür sorgen, dass das Stromnetz insgesamt „grüner“ wird, direkt aus der eigenen Steckdose kommt der Ökostrom allerdings nicht. Mit dem direkt an die Steckdose angeschlossenen PV-Modul auf deinem Balkon ist das anders.
Indem du zeigst, dass du auf deinem Balkon einfach eigenen Ökostrom produzierst, kannst du darüber hinaus das allgemeine Interesse an kleinen und größeren Solaranlagen fördern. Wie viele Besitzer von Balkon-Solaranlagen berichten, erregen ihre kleinen Kraftwerke großes Interesse in der Nachbarschaft und nicht wenige Nachbarn beginnen über Kurz oder Lang, ihren eigenen grünen Strom zu produzieren.
Wie entscheiden die Geräte im Haus, welchen Strom sie nutzen?
Die elektrischen Geräte in den Steckdosen einer Wohnung benutzen tatsächlich immer zuerst den Strom einer eingesteckten Mini-Solaranlage. Reicht dieser nicht aus, wird der Strombedarf durch Netzstrom ergänzt. Das Prinzip dahinter ist physikalisch und ganz einfach: Etwas simpel ausgedrückt kann man sich vorstellen, dass das Stromnetz genau so viel Strom in die Wohnung „drückt“, wie von den Geräten gerade abgenommen wird. Ist im Hausnetz schon Strom aus einer Balkon-Solaranlage vorhanden, wird auch weniger Strom aus dem öffentlichen Netz „nachgedrückt“.
Die 600 Watt Grenze
Mini-Solaranlagen für die Steckdose dürfen laut Anwendungsrichtlinie VDE-AR-N 4105 maximal 600 Watt ins Stromnetz einspeisen.
Das liegt daran, dass die Leistungen aus dem Netz und die aus der Solaranlage sich addieren und die gewöhnlich verbauten Leitungen und Sicherungen überlasten können. Bezieht also ein sehr starker Verbraucher gerade Strom aus der selben Leitung, in die eine leistungsstarke Solaranlage bei Mittagssonne Strom einspeist, könnte dies unter Umständen tatsächlich zu einem Brand führen.
Technische Umbauten für mehr als 600 Watt?
Theoretisch bestehen recht simple Lösungen, um auch das Einspeisen von mehr mehr als 600 Watt sicher zu bewerkstelligen. So wäre es denkbar, die Leitungsschutzschalter von normalerweise 16A durch 10A zu ersetzen. Hierdurch wird der entnehmbare Strom auf ein Maß begrenzt, das auf der einen Seite noch den Betrieb von stärkeren Verbrauchern problemlos zulässt, andererseits aber mehr Kapazität zur Aufnahme von Solarastrom schafft.
Eine weitere Möglichkeit wäre die ausschließliche Nutzung einer bestimmten Leitung für den Strom aus der Balkon-Solaranlage. Die an diese Leitung angeschlossenen Steckdosen lassen sich kinderleicht identifizieren, indem eine Sicherung im Sicherungskasten ausgeschaltet wird. Alle Dosen, die nun nicht mehr funktionieren, hängen genau an dieser Leitung und müssten nun entweder abgeklemmt oder verschlossen werden.
ABER: Diese Arbeiten dürfen rein rechtlich nur vom Fachmann ausgeführt werden. Obwohl beide Optionen handwerklich nicht anspruchsvoll sind, dürfen nur Elektriker Leitungsschutzschalter tauschen oder Steckdosen blind legen. Das kostet wiederum Geld und verlängert die Zeit, bis die kleine Solaranlage auch wirklich erste Stromkosten spart. Ob ein Elektrofachbetrieb zu finden ist, der für diese Kleinstarbeit jemanden zu dir in die Wohnung schickt, steht dabei noch einmal auf einem anderen Blatt.
Siehe auch:
Infopapier der Verbraucherzentrale
Der Wechselrichter muss die Leistung der Solarmodule beim Einspeisen in die Steckdose auf 600 Watt begrenzen.
Die Solarmodule dürfen aber natürlich mehr Gesamtleistung als 600 Wp aufweisen, denn in den seltensten Fällen werden diese die volle Leistung bringen. Um am Ende die erlaubten 600 Watt einspeisen und in deiner Wohnung nutzbar machen zu können, müssen die verwendeten Solarmodule im besten Fall also laut Datenblatt mehr liefern können.
Wie viel Leistung bringt ein Solarmodul mit beispielsweise 300 Wp WIRKLICH?
Welche tatsächliche Leistung du erwarten kannst und wovon das abhängt, zeigt unser Artikel Wie viel Solar für Camper und Wohnmobil – Einflussfaktoren richtig einschätzen, auch unabhängig vom Thema Wohnmobil in ein paar beeindruckenden Vergleichszahlen.
Was kann ich mit 600 Watt betreiben?
Die durchschnittliche Leistung einer kleinen Balkon PV-Anlage ist vor allem geeignet, um die sogenannte Grundlast in einem Haushalt abzudecken. Diese Grundlast kommt vor allem über Verbraucher im Standby-Betrieb zustande und liegt beim durchschnittlichen Haushalt in der Regel bei 300 – 400 Watt. Werden alle Verbraucher bei Nichtgebrauch immer sorgfältig komplett ausgeschaltet und so die Grundlast reduziert, kann etwa auch der Normalverbrauch eines Laptops über die Balkonsolaranlage abgedeckt werden.
Für den Betrieb eines Toasters beispielsweise (ca. 800 bis 1400 Watt) oder eines Haarföns (teilweise über 2000 Watt) reicht die Leistung der Anlage jedoch nicht.
Was passiert, wenn meine Anlage mehr Strom produziert als gerade benötigt wird?
Bist du beispielsweise im Urlaub und verbrauchst zuhause keinen Strom, kann es durchaus passieren, dass die Mini-Solaranlage mehr Strom produziert, als verbraucht wird. Was dann passiert, hängt vom Typ deines Stromzählers ab.
Generell fließt der überschüssige Solarstrom ins öffentliche Netz. Die Mengen sind allerdings gering und selbst für offizielle Stellen vernachlässigbar. Bei der Anmeldung deiner Stecker-Solaranlage (siehe weiter unten) genügt es zu erklären, dass du nicht vorhast, Strom einzuspeisen und, sollte doch eine geringe Menge den Weg in die Weiten des öffentlichen Netzes finden, du auf eine Energieeinspeisevergütung (EEG-Vergütung) verzichtest.
Je nach Zählertyp gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Bei Zählern ohne Rücklaufsperre
Der Zähler läuft rückwärts, wenn die überschüssige Leistung die Anlaufschwelle überschreitet. Die meisten sogenannten Ferraris-Zähler besitzen keine Rücklaufsperre. Solche (alten) Zähler (erkennbar an der drehenden Scheibe in der Mitte) müssen bei der Anmeldung einer Mini-Solaranlage in der Regel ausgetauscht werden. Die Handhabung der Netzbetreiber kann hier allerdings variieren.
2. Bei Zählern mit Rücklaufsperre
Der Zähler bleibt einfach stehen (Die Rücklaufsperre ist durch das Symbol eines Zahnrädchens mit Blockierung zu erkennen)
3. Bei Zwei-Richtungszählern
Diese zählen den abgenommenen Strom und den eingespeisten Überschussstrom separat.
Wo bekomme ich einen neuen Zähler / Zähler mit Rücklaufsperre?
Normalerweise vom betreffenden Energieversorger. Macht dieser Probleme (Verweigern der Umrüstung, Bestehen auf einen teureren Zwei-Richtungs-Zähler, Androhung der Netztrennung), dann wechsle z.B. zu einem Stromanbieter mit Smart-Meter-Tarif. Bei der Auswahl eines neuen Anbieters kann man direkt fragen, wie dieser zur Nutzung von Mini-Solaranlagen steht.
Geld für den eingespeisten Strom bekommen (EEG-Vergütung), kann man mit einer Mini-Solaranlage aber grundsätzlich nicht.
Woraus besteht eine Balkon Mini-Solaranlage für die Steckdose
Die benötigten Bestandteile für ein kleines Balkonkraftwerk sind überschaubar. Du benötigst
- ein oder zwei Solarmodule (je nach Leistung)
- einen Wechselrichter
- Kabel vom Wechselrichter zum Solarmodul
- Kabel vom Wechselrichter zur Balkonsteckdose
- Befestigung für das Geländer oder Ständer / Gestell und Schrauben
Ab wann rechnet sich der Betrieb
Das Problem an so einer Rechnung ist: Man weiß nicht, wann der Strom verbraucht wird, bzw. kann man das nur zum Teil steuern. Ungünstigerweise ist der Strombedarf meist am größten, wenn die Sonne nicht scheint.
Die Solaranlage erzeugt den meisten Strom um die Mittagsstunden. Das Problem daran ist, dass viele Leute zu dieser Zeit nicht zu Hause sind und der produzierte Strom daher gar nicht genutzt wird. Oft läuft tagsüber nur der Kühlschrank und Wlan-Router.
Das macht zum Beispiel: Kühlschrank 400Wh + Wlan-Router 120Wh = 520Wh pro 24h.
Die Solaranlage schafft es aber je nach Standort und Jahreszeit, nur ein paar Stunden am Tag diese ca. 500Wh zu erzeugen. Sagen wir mal, wir schaffen das ca. 4h lang.
520Wh geteilt durch 24h = 21,66Wh pro Stunde x4h, macht 86Wh die wir nicht aus dem Netz beziehen müssen.
Wenn die kWh sagen wir mal 0,35€ kostet, dann haben wir 0,000301€ pro Tag gespart. Wenn wir es schaffen, dass z.B. Geschirrspüler und Waschmaschine zu der Zeit laufen, wenn die Solaranlage ihre maximal Leistungsfähigkeit hat, dann kann man vielleicht pro Tag in der Größenordnung von 1-3 kwh pro Tag einsparen, also 0,3€ – 1€ pro Tag.
Die letztgenannte Variante funktioniert aber nur ungefähr 6 Monate im Jahr, den Rest der Zeit wird der Ertrag deutlich schlechter ausfallen. Im Dezember ist der Ertrag so schlecht, dass du egal wie du dich kümmerst vielleicht 0,3€ maximal sparen kannst.
Solartasche aus dem Wohnmobil als Solarkraftwerk
Die Solartasche aus deinem Wohnmobil kann auf dem Balkon natürlich genausogut ausgebreitet werden, wie beim Campen. Gerade bei Modellen mit direkten USB-Anschlüssen, wie unserem big tiger mit 160 Wp, können entsprechende Kleingeräte aus dem Haushalt direkt und sogar ohne Anschluss ans Haus von der Sonne geladen werden.
Solartasche mit 2 USB-A Anschlüssen. Lädt Kleingeräte, die über USB geladen werden können direkt und ohne den Umweg über die Haussteckdose.
Solartaschen ohne USB-Anschlüsse wie, unser big tiger 180 Wp, können wie in Wohnmobil oder Camper, auch auf dem Balkon mit einem 12V Akku verbunden werden, sodass der gespeicherte Strom via Wechselrichter später genutzt werden kann. Zu erwähnen bei dieser Lösung ist, dass es sich hierbei vom Wortverständnis her nicht um ein Balkonkraftwerk handelt, sondern um eine kleine Inselanlage. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der verwendete Wechselrichter die entsprechende Leistung für das jeweilige Gerät bringen muss und (vor allem bei der Verwendung mit Laptops oder anderen empfindlicheren Geräten) eine geeignete Qualität (Erzeugung einer gleichmäßigen Sinuskurve) aufweist.
Die Anwendung ist dabei denkbar praktisch, da nichts fest montiert wird oder vom Vermieter genehmigt werden muss. Ein Umweg über die Haussteckdose und damit das Anmelden einer Anlage usw. ist damit ebenfalls hinfällig. Die Solartasche kann bei schlechtem Wetter einfach eingepackt und platzsparend verstaut werden.
Zur Einspeisung ins Hausstromnetz muss man selbstverständlich einen passenden Balkonwechselrichter haben. Hierbei ist nur zu beachten, das dieser mit der entsprechenden Panelspannung läuft, also der Wert „Voc“ ausreichend hoch ist damit der Wechselrichter startet.
Achtung: Klassische Kfz 230V Wechselrichter sind für diesen Zweck ungeeignet, da sie keine ENS Schutzeinrichtung besitzen.
Solartasche hinter Fensterglas?
Bei der Verwendung der Solartasche hinter einem Fenster wird ein Teil des eintreffenden Lichts von der Verglasung reflektiert und absorbiert. Wie stark die Leistungseinbußen sind, die hierdurch hervorgerufen werden, hängt auch von der Art des Fensters ab – eine Dreifachverglasung wird die Solartasche stärker beeinträchtigen, als ein Altbaufenster.
Sicher ist: Solartaschen (wie auch normale Solarmodule) können nur stark eingeschränkt unter solchen Bedingungen arbeiten und sind für die Verwendung im Freien, mit direkter Sonneneinstrahlung gedacht.
Wohnmobil an den Hausstromkreis anschließen?
Die Solartasche aus dem Wohnmobil auf dem Balkon zu verwenden ist eine gute Möglichkeit, einmal investiertes „Solargeld“ doppelt zu nutzen. Viele Wohnmobilfahrer haben allerdings auf dem Dach ihres Fahrzeuges weitaus größere Kapazitäten zur Solarstromgewinnung verbaut. Kann man also auch das Wohnmobil selbst ans Hausstromnetz anschließen?
Wir raten davon dringend ab. Es gibt keine Möglichkeiten, den Anschluss der Wohnmobil-Solaranlage ans Hausnetz fachgerecht zu lösen. Was in der Folge bestenfalls nicht funktioniert oder deine elektrischen Komponenten zerstören kann, ist schlimmstenfalls brandgefährlich … im wahrsten Sinne des Wortes.
Muss eine Mini-Solaranlage genehmigt werden
Zurück von den einfach aufzustellenden USB-Solartaschen zu den fest installierten Solaranlagen, also sogenannten „Balkonkraftwerken“ im eigentlichen Sinne.
Es bedarf keiner öffentlichen Genehmigung für den Betrieb einer Mini-Solaranlage für die Steckdose. Es gib allerdings ein paar Punkte, die beachtet werden müssen. So ist beispielsweise eine Anmeldung an gleich zwei Stellen erforderlich und die Anbringung ist an Bedingungen geknüpft. Erfahre in den folgenden Abschnitten mehr dazu:
Muss der Vermieter zustimmen?
Als Mieter muss man den Vermieter um Erlaubnis fragen. Zwar kann dieser einem den Betrieb einer Mini-Solaranlage auf dem Balkon nicht verbieten, die Anbringung von Solarmodulen an der Fassade / Balkon beeinflusst aber die Optik des Hauses und fällt damit in seine Entscheidungsgewalt.
Sollte sich der Vermieter hier tatsächlich querstellen, könnte das Solarmodul auch auf einem Ständer aufgestellt werden. Es wäre beispielsweise denkbar, das Solarmodul zu einem Tisch umzufunktionieren, der auf dem Balkon steht. Der Aufbau auf einem beweglichen Ständer kann sogar den Vorteil haben, das Solarmodul mit der Sonne wandern lassen zu können – denke aber daran, dass der Ständer mindestens so gut zu befestigen oder zu beschweren ist, wie das Solarmodul selbst, damit es keine Gefahr bei starkem Wind darstellt.
Wenn du Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft bist: Lies die Verträge vorher noch einmal durch und frage im Zweifel bei der nächsten Eigentümerversammlung einmal nach, wie die anderen dazu stehen.
Anmeldung der Mini-Solaranlage
Auch wenn keine Vorab-Genehmigung eingeholt werden muss: Dein kleines Balkonkraftwerk muss an zwei Stellen angemeldet werden.
Anmeldung beim MaStr, dem Marktstammdatenregister
Dieses behördliche Register aller Anlagen und Einheiten auf dem deutschen Strom- und Gasmarkt, wird von der Bundesnetzagentur geführt. Die Anmeldung in diesem Verzeichnis geht online unter www.marktstammdatenregister.de und dauert nur wenige Minuten. Danach einfach die Anmeldung in den eigenen Unterlagen ablegen – fertig.
Ist es strafbar, die Anlage nicht anzumelden?
Für nicht registrierte Anlagen die theoretisch Strom ins öffentliche Netz einspeisen können, wäre es der Bundesnetzagentur in der Tat möglich, ein Bußgeld verhängen (§ 21 MaStRV). Praktisch werden aber eher keine Sanktionen verhängt, zumal du für deine Mini-Solarstromanlage keine EEG-Vergütung in Anspruch nehmen willst. Da die Anmeldung aber kostenlos, schnell und einfach geht … wieso es nicht einfach tun.
Anmeldung beim Netzbetreiber
Die Mini-Solaranlage muss beim eigenen Netzbetreiber angemeldet werden. Das Anmeldeverfahren und die Unterlagen sehen von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich aus. Falls sie auf den entsprechenden Webseiten nicht zu finden sind, nimm Kontakt auf und bitte darum, dass man dir die entsprechenden Formulare zukommen lässt.
Darf der Netzbetreiber die Anmeldung verweigern?
Manchmal hört man, dass sich der Netzbetreiber querstellen will und sogar mit der Trennung des Haushalts vom Stromnetz droht. Dazu hat er nicht das Recht, es sei denn, deine Anlage würde nachweisbar das öffentliche Stromnetz schädigen.
Mit einem Wechselrichter, der die Normen VDE AR-N 4100 und die VDE-AR-N 4105 erfüllt (diese schließen genau das aus, da sie für Anlagen verwendet werden, die zur Einspeisung ins öffentliche Netz bestimmt sind), bist du auf der völlig sicheren Seite. Sollte es weiterhin Probleme geben, hilft ein Anbieterwechsel.
Braucht man eine besondere Steckdose für die Balkon-Solaranlage?
Für fertig kaufbare Mini-Solaranlagen, die dem DGS Sicherheitsstandard für „steckbare Stromerzeugnisgeräte (DGS 0001) entsprechen, reicht eine ganz normale Schuko-Steckdose.
Falls sowieso eine neue Steckdose gelegt werden soll oder nach Art der Anlage eine spezielle Steckdose benötigt wird, empfiehlt die DGS solche mit Steckverbindung nach DIN VDE 0628-1 (Wieland RST20i3).
Darf ich mehrere Solar-Kleinanlagen an eine Steckdose anschließen?
NEIN! Jede Minisolar-Anlage muss an eine separate Steckdose angeschlossen werden. Mehrere Wechselrichter an einer Schuko-Mehrfachsteckdose sind nicht erlaubt.
Die Beschränkung gilt übrigens nicht nur für die Anzahl von Solaranlagen pro Steckdose. Generell ist pro Haushalt nur eine Mini PV-Anlage in Deutschland vorgesehen und erlaubt.
Liegt Spannung am Modul? Ist es also gefährlich, den Stecker des Solarmouls zu berühren, wenn er nicht in der Steckdose steckt?
Dank einer eingebauten Freischalteinrichtung (ENS), ist das Berühren der Steckerkontakte völlig ungefährlich, selbst wenn das Solarmodul gerade von der Sonne angestrahlt wird. ENS sorgt dafür, dass innerhalb von Bruchteilen von Sekunden kein Strom mehr am Stecker fließt, wenn dieser nicht in der Dose steckt.
Muss die Elektrik von einem Fachmann überprüft oder abgenommen werden?
Die Kleinanlagen bis 600 Watt für die Steckdose, die auch dem vereinfachten Anmeldeverfahren unterliegen, dürfen vom Laien aufgestellt und angeschlossen werden. Eine Überprüfung durch einen Elektriker ist dabei nicht notwendig.
Geeigneter Standort
Ideal ist ein Balkon zur Südseite. Ost- und Westlage können aber auch noch einen guten Ertrag ermöglichen. Der Platz sollte weiterhin natürlich den größten Teil des Tages unverschattet sein, sonst kann das Solarmodul nicht arbeiten. Ein guter Ort zur Befestigung ist die Außenseite des Balkongeländers mit einem leichten Neigungswinkel zum Himmel.
Wie weiter oben bereits angesprochen, kommt hier der Vermieter ins Spiel, sofern einem der Balkon nicht gehört. Da die Fassade nicht Mietgegenstand ist und deren Optik durch die Solarmodule verändert wird, muss der Vermieter sein Okay geben. Die Anlage nicht außen, sondern innen auf dem Balkon aufzustellen ist zwar ebenfalls möglich, man sollte aber bedenken, dass hier wahrscheinlich mehr Schatten auf die Module fallen könnte, was sie am Strom produzieren hindern und die Anlage damit wertlos machen könnte.
Wie befestige ich eine Mini-Solaranlage?
Welche Montagart zulässig ist, gibt der Hersteller vor. Wichtig ist, dass die Befestigung in jedem Fall starken Windböen standhält und ein eventuell mobiles Gestell ausreichend beschwert wird.
Eine Befestigung mit Kabelbindern ist in keinem Fall ausreichend (zumal diese durch UV-Einwirkung brüchig werden)! Hält man sich exakt an die Herstellervorgaben, ist dieser auch dafür verantwortlich, dass die gewählte Befestigungsart den geforderten Sicherheitsrichtlinien entspricht.
Zusätzlich muss die Befestigung eventuelle Anforderungen des Baurechts einhalten.
Normale Glas-Folien-Module dürfen nur bis in maximal 4 m Höhe angebracht werden, wenn außerdem niemand direkt unter die Verglasung treten kann. Soll die Anlage in größerer Höhe befestigt werden, muss auf Glas-Folien-Module mit Sicherheitsglas oder am besten Kunststoff-Module zurückgegriffen werden. Kunststoffmodule wie unsere black tiger SUPER-FLACH, wiegen deutlich weniger und können nicht brechen. Damit wird der Sicherheit für Fußgänger Rechnung getragen und auch künftige Umzüge erleichtert.
Ist eine Notstromversorung mit einer Solaranlage für die Steckdose möglich?
Leider nein. Genau wie auch größere PV-Anlagen, muss eine Mini-Solaranlage auf dem Balkon aus Sicherheitsgründen automatisch abschalten, wenn der öffentliche Strom ausfällt. Um eine netzunabhängige Versorgung zu ermöglichen, müsste die Anlage als sogenannte Inselanlage aufgebaut werden. Dies zieht allerdings wieder neue Regularien als die hier besprochenen nach sich.
Mini-Solaranlage mit Speicher
Solaranlagen für die Steckdose sind normalerweise dazu gedacht, den produzierten Strom direkt zu verbrauchen – keine Einspeisung ins öffentliche Netz, keine Speicherung. Daher auch die vereinfachte Anmeldung beim Marktstammdatenregister und den Netzbetreibern gegenüber größeren PV-Anlagen.
Sinnvoll ist es daher, vor allem kleine Haushaltsgeräte mit Akku zu laden, während die Anlage arbeitet. Von elektrischen Zahnbürsten bis zum Handy, finden sich sicher in jedem Haushalt genügend Verbraucher, um keinen Strom ungenutzt zu lassen. Wie oben bereits besprochen, ist aber auch der gezielte Stromverbrauch durch Laufenlassen von leistungsstarker Geräten zur richtigen Zeit, eine gute Möglichkeit der optimalen Nutzung ohne Speicher.
Dennoch ist es technisch möglich, den Strom der Solaranlage zu speichern. War man den ganzen Tag nicht zuhause und konnte den Strom nicht wirklich nutzen, steht er damit zum Beispiel am Abend zur Verfügung, wo man ihn verbrauchen kann.
Wie beim Thema Notstrom bereits erwähnt, handelt es sich dann allerdings nicht mehr um eine explizite Stecker-Solaranlage, wie sie vom Gesetzgeber für das vereinfachte Anmeldeverfahren anerkannt und genehmigt ist.
Fazit zur Balkon-Solaranlage aus dem Camper
Eine Balkon-Solaranlage für die Steckdose oder die Solartasche aus dem Camper als stationäres Modul im Haus verwendet, kann einen Beitrag zur Kosteneinsparung im Haushalt und darüber hinaus zum allgemeinen Umdenken leisten.
Wichtig für eine möglichst rasche, finanzielle Amortisierung ist die Nutzung der ertragreichen Mittagsstunden. Eine Speicherung des Energieertrags zur Nutzung des Stroms in den Abendstunden ist technisch möglich, fällt aber rechtlich nicht in die Kategorie der Balkon-Solaranlagen mit vereinfachter Anmeldung.
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