Warmwasser im Camper – Deine Möglichkeiten mit Boiler & Co

Für viele Camper-Ausbauer steht die Installation von Warmwasser in ihrem Camper erst mal hinten an – zu kompliziert oder zu teuer, lautet oft die erste Einschätzung dieses Projekts. Dabei ist es eigentlich mit recht einfachen Mitteln getan, wenn man eh schon ein Druckwassersystem installiert.

In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema befassen, welche Möglichkeiten der Warmwasserbereitung du nutzen kannst.

Aber zuerst mal: Braucht man eigentlich wirklich Warmwasser im Camper oder ist das beim Campen einfach übertrieben? Hier kommen handfeste Gründe, das Projekt „Warmwasser im Reisefahrzeug anzugehen:


5 gute Gründe für Warmwasser im Camper

Warmwasser kann den Unterschied zwischen einem angenehmen Urlaub und einer unkomfortablen Reise sein, die einem vor allem in Erinnerung bleibt, weil man sich 3 Wochen lang nur widerwillig (infolgedessen vielleicht sogar nur notdürftig) gewaschen hat.

Aber Warmwasser im Camper ist mehr als nur eine Annehmlichkeit.

Die Verwendung von warmem Wasser statt kaltem, kann in Bezug auf die Hygiene einige signifikante Vorteile bieten:

1: Bessere Fettlöslichkeit

Warmes Wasser ist effektiver beim Lösen von Fett und Öl. Beim Händewaschen kann warmes Wasser dazu beitragen, Schmutz und Fett besser von der Haut zu entfernen, was die Hygiene verbessert. Auch beim Geschirrspülen ist dieser Effekt nicht zu unterschätzen. Mit warmem Wasser muss weniger Spülmittel verwendet werden, was selbstverständlich gerade bei unzureichender Abwasserbehandlung in vielen Reiseländern einen großen Unterschied in der Umweltbelastung macht.

2: Bakterienbekämpfung

Warmes Wasser kann dazu beitragen, Bakterien effizienter abzutöten. Beim Reinigen von Geschirr, Besteck und Kochutensilien kann heißes Wasser dazu beitragen, potenziell gefährliche Keime abzutöten, was die Lebensmittelsicherheit fördert.

(Natürlich muss dafür auch darauf geachtet werden, dass das Spülwasser selbst keine krankmachenden Keime enthalten kann. Hier erfährst du mehr über die für dich passende Wasserfilterung)

3: Komfort beim Duschen

Beim Duschen erleichtert angenehm temperiertes Wasser das gründliche Waschen und Spülen von Haut und Haaren. Es kann Schweiß, Schmutz und abgestorbene Hautzellen außerdem effektiver entfernen, was insgesamt zu einer besseren Körperhygiene beiträgt.

4: Zahnhygiene

Warmes Wasser kann in der Zahnpflege hilfreich sein, da es dazu beitragen kann, Zahnbürsten besser zu reinigen und, je nach Zusammensetzung, Zahnpasta effektiver zu aktivieren.

5: Wohlfühlfaktor

Daneben ist eine warme Dusche nach einem langen Tag voller Aktivitäten die beste Erholung. Du kannst dich entspannen und wirst die Spuren des Tages los, bevor du dich ins Bett legst. So bist du fit für den nächsten Tag voller Abenteuer und kannst deine Reise in vollen Zügen genießen.

Ob unter der Dusche oder beim Spülen. Heißes Wasser direkt aus dem Hahn, ist nicht nur Zuhause in den festen vier Wänden von Vorteil. Auch im Camper sprechen einige Argumente für den Einbau einer Warmwassergewinnung. Im Bild: Spüle und Klapparmatur von Queensize Camper, Foto: Axel Weinmann

Warmwasserversorgung im Camper

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Warmwasserversorgung in Camper und Wohnmobil zu realisieren. Eine wichtige Unterscheidung hierbei ist: Mit Speicher oder ohne.

Warmwasserboiler

Ein Boiler oder Warmwasserbereiter mit Speicher ist die häufigste Methode, um Warmwasser im Camper zu erzeugen.

Das Gerät erwärmt Wasser in einem Tank, der auch als Speicher genutzt wird. Dieser ist in der Regel mit einer Dämmung versehen, um Wärmeverluste zu minimieren. Das Warmwasser steht so bei Bedarf zur Verfügung.

Vorteil: Warmwasser kann erzeugt werden, wenn die Umstände dafür gerade günstig sind (mehr dazu gleich), die Nutzung kann zu einem anderen Zeitpunkt erfolgen.

Je nach Modell können die Boiler auf unterschiedliche Arten Warmwasser im Camper erzeugen. Es gibt:

  • Gas-Warmwasserboiler
  • Boiler mit elektrischer Heizpatrone
  • Boiler mit Wasser / Wasser Wärmetauscher zur Einbindung in den Motorkühlkreislauf
  • mit Luft / Wasser Wärmetauscher zum Betrieb über die Heißluft aus einer Standheizung
  • Boiler, die zwei oder sogar mehr dieser Möglichkeiten kombinieren, was besondere Vorteile zum Energiesparen und zur Sicherung der Warmwasserversorgung bietet. Mehrere Optionen nutzen zu können, verbessert den Nutzungskomfort deiner Anlage erheblich (siehe auch weiter unten).

Durchlauferhitzer

Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser, während es durch ein Rohrsystem fließt (im Durchlauf) und besitzen keinen Speichertank. Durchlauferhitzer können mit unterschiedlichen Energiequellen betrieben werden.

Gas-Durchlauferhitzer

Durchlauferhitzer für Camping“ ist eine häufig gelesene Artikelbeschreibung, wenn man nach solchen Produkten sucht. Gemeint ist mit dieser Camping-Nutzung in der Regel allerdings die Verwendung im Freien. Nur sehr wenige Modelle besitzen eine Zulassung für den festen Einbau, da hier mit einer offenen Gasflamme gearbeitet wird. Ohne besondere Vorkehrungen wird dem Raum damit Sauerstoff entzogen und mit gefährlichen Abgasen angereichert.

Die Einbindung in die Gasinstallation muss zudem regelmäßig nach aktuell geltenden Vorschriften eine Sicherheitsprüfung durchlaufen.

Elektrische Durchlauferhitzer

Elektrische Durchlauferhitzer sind auf dem Markt ebenfalls erhältlich. Das Problem ist der hohe Energiebedarf.

Um Wasser auf Durchfluss zu erhitzen, benötigst du Leistung. Für die Füllung ein einziges Waschbeckens mit Warmwasser, muss man schon einen Durchlauferhitzer mit ca. 3,5 kW(!) nutzen. Um dieses Gerät am Laufen zu halten, brauch man unter 24V mit einem 5000er Multi gar nicht erst anzufangen.

Eine heiße Dusche mit elektrischem Durchlauferhitzer im Wohnmobil, ist also nicht unmöglich, aber vollkommen überzogen, was Aufwand und Kosten im Verhältnis zum Nutzen, vor allem unter Berücksichtigung der Alternativen angeht. Noch einmal zum Vergleich: Normale Durchlauferhitzer im Haus haben im Schnitt 22KW.

Im Vergleich zum elektrischen Aufheizen von Wasser in einem Boiler, hat dieser den Vorteil, dass das Wasser mit geringer Leistung über Zeit erwärmt wird. Danach steht zwar nur die Menge Warmwasser zur Verfügung, die in den Kessel des Boilers passt und das auch nicht sofort, aber das reicht im Normalfall auch absolut aus – schließlich kann man bei begrenzten Wasservorräten im Camper eh nicht ohne Ende den Wasserhahn aufgedreht lassen, sondern tut gut daran, den Verbrauch einteilen. Und mit einer hochwertigen Isolierung des Boilerkörpers, steht das Warmwasser trotz der Verzögerung durch das längere Aufheizen, im Prinzip dennoch jederzeit zur Verfügung, denn einmal aufgeheizt, hält es über Stunden eine hohe Temperatur.

Motorwärmetauscher

Eine weitere Möglichkeit Warmwasser im Camper zu gewinnen, wäre der Einsatz eines Kühlwasserwärmetauschers. Dabei wird die Wärme des Motorkühlwassers genutzt, um Brauchwasser für den Verbrauch im Wohnraum zu erhitzen.

Nachteil: Warmwasser gibt’s nur, wenn der Motor läuft, bzw. für mehr oder weniger kurze Zeit danach (je nachdem, wie gut der Brauchwasserspeicher isoliert ist um den Wärmeverlust zu verlangsamen).

Die gute Nachricht: Diese eigentlich elegante Methode, die keine zusätzliche Energiequelle benötigt und Warmwasser „nebenbei“ produziert, ist auch beim combiBOIL Warmwasserboiler integriert und kann damit von dir optional umgesetzt werden.

Tipps zur effizienten Nutzung von Warmwasser im Camper

Damit das Warmwassersystem unterwegs optimal genutzt werden kann, gibt es einige Tipps. Im Camper und sogar im größten Expeditionsmobil, steht keine Energiequelle in „unendlicher“ Menge zur Verfügung, daher ist die effiziente Nutzung aller Ressourcen besonders wichtig.

1. Spar-Perlatoren

Sei sparsam mit Warmwasser, bzw. Wasser generell. Verwende spezielle Perlatoren und einen Wasserspar-Duschkopf, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. So werden die Wasservorräte insgesamt geschont, was deine Autarkie erhöht und selbstverständlich hält so auch der Warmwasservorrat im Boiler länger vor.

2. Timing

Plane die Nutzung von Warmwasser, um Energie zu sparen. Wie wir weiter oben gesehen haben, kann man die Energie den Boiler extra aufzuheizen einsparen, wenn man die Methode der Warmwasserbereitung geschickt nutzt.

Warte bei der Einbindung in den Motorkühlkreislauf z.B. nicht erst ab, bis das nach der Fahrt sowieso erwärmte Wasser wieder kalt ist, um dann vielleicht mit Strom aus deinen Batterien nachheizen zu müssen. Die Anpassung der Duschzeiten kann hier viel bewirken.

3. Isolierung

Verwende einen Boiler mit einer hochqualitativen Isolierung, damit er das Wasser lange warm hält und nicht so schnell erneut aufheizen muss.

4. Kombination verschiedener Aufheizmöglichkeiten

Hast du die Möglichkeit, Wasser auf unterschiedliche Art und Weise zu erhitzen, kannst du immer die Energieform nutzen, die gerade in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Stellt man es geschickt an, hat man Warmwasser oft einfach als eine Art „Abfallprodukt“.

Beim Warmwasserboiler combiBOIL etwa, stehen gleich drei Möglichkeiten der Warmwassergewinnung zur Verfügung. Hier kannst du je nach Situation entweder über Warmluft der Standheizung, elektrisch oder über einen Motorwärmetauscher das Wasser im Boiler erhitzen.

Sowohl bei der Einbindung in den Motorkühlkreislauf, als auch beim Betrieb des Boilers über die Luftstandheizung, ist das Warmwasser quasi ein Nebenprodukt, dass so gut wie ohne zusätzliche Energieaufwendung gewonnen wird.

Bist du jedoch nicht vor Kurzem erst an einem Ziel angekommen und hast somit Warmwasser während der Fahrt produziert und ist es zudem zu warm für den Betrieb der Standheizung, dann ist es wahrscheinlich aber sonnig und so hast du genug Strom über Solar in den Batterien, um den Boiler einmal aufzuheizen.

Achte also auf eine möglichst flexible Nutzung deiner Warmwassergewinnung, damit du dafür nicht abhängig von einer einzigen Energiequelle bist. Das bietet dir den zuverlässigsten und komfortabelsten Weg zu einer heißen Dusche.

Übrigens: Mit solch vielseitigen Lösungen wie der Integration einer zweiten Wasserschleife, kann übrigens sogar eine Fußbodenheizung, oder ein Handtuchheizkörper zum besseren Trockenkriegen von nass gewordener Kleidung realisiert werden. Ein kleines Stück „Luxus wie Zuhause“, damit du dich richtig wohl auf deinen Reisen fühlen kannst.

Warmwasserboiler combiBOIL – Vielseitig nutzbar durch drei Möglichkeiten der Warmwasserbereitung:

  • einfach über die Standheizung
  • elektrisch
  • via Einbindung in den Motorkühlkreis (bzw. Möglichkeit einer zweiten Wasserschleife, z.B. für Fußbodenheizung oder Handtuchheizkörper)

Plus: Volle Autoterm-Integration: Standheizung kann automatisch auf die Temperatur im Boiler reagieren. Gemeinsames Bedienteil, Überhitzungs- und Frostschutz programmierbar!


Fazit

Warmwasser im Camper ist ein entscheidender Komfortfaktor, der deine Reisen angenehmer macht. Die Wahl des richtigen Systems und die effiziente Nutzung sind allerdings wichtige Aspekte, um sicherzustellen, dass du während deiner Abenteuer stets warmes Wasser zur Verfügung hast.

Die Installation ist dabei gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst. Erfahre hier mehr zum Aufbau einer Druckwasseranlage und das Warmduscher-Kit 2.0, das die Installation mit dem vielseitigen Warmwasserboiler combiBOIL besonders einfach macht.


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