Welchen Wasserfilter brauchst du? In 5 + 1 Fragen zum passenden Kit

Welchen Wasserfilter brauchst du?
In 5 + 1 Fragen zum passenden Kit

Wenn es um die Auswahl der richtigen Wasserfilter für Wohnmobil oder Camper geht, wird es unübersichtlich. Es gibt verschiedene Filterkartuschen, Befüll- oder Entnahmefilterung, Systeme für kleine oder größere Wasservorräte, diverse Kombinationsmöglichkeiten…

Doch: Was davon brauchst du jetzt wirklich?

Keine Sorge: Nach der folgenden kleinen Bedarfsermittlung anhand von nur 5 +1 Fragen, kannst du das passende Wasserfilter Kit für deinen Bedarf bestimmen.

Anmerkung:

Wir gehen hier auf eine mechanische Wasserfilterung mit Wasserfilterkartuschen ein. Sie funktionieren zuverlässig ohne Strom und weitere Technik und eignen sich somit für alle Reisenden gleichermaßen. Alternative Verfahren wie Osmoseanlagen oder eine UV-Bestrahlung des Wassers, lassen wir hier erst einmal außen vor.

Bereit? los geht‘s!

Frage 1: Ist es dein Ziel, Durchfall und andere Reiseerkrankungen durch verschmutztes Wasser zu vermeiden?

Dann brauchst du eine sogenannte Keimsperre, die Bakterien und Keime zurückhält.

Diese Aufgabe übernehmen Filterkartuschen aus Keramik oder Hohlfasermembranen. Entscheidend ist die Porengröße. Die Filter arbeiten wie ein Sieb – je enger die Maschen, desto mehr unerwünschte Partikel bleiben darin hängen.

Richtig gute Trinkwasserfilter arbeiten mit einer Feinheit von gerade mal 0,1 Mikrometer. Zum Vergleich: Ein E. coli Bakterium ist 1,1 bis 1,5 Mikrometer groß. Bakterien allgemein kommen in Größen von 0,1 bis 700 Mikrometer vor.
Von solch feinen Filtern werden krankmachende Bakterien, Parasiten und andere krankmachende Keime also zuverlässig zurückgehalten.

Filterkartusche NANO

  • 0,1 Miromenter Filterfeinheit
  • Filterleistung durch unabhängige Institute geprüft und nachgewiesen (Zertifikat)
  • hält Bakterien und andere krankmachende Keime zuverlässig zurück

Und was ist mit Viren?

Viren sind noch wesentlich kleiner als Bakterien und werden damit durch das Filtersieb der Kartusche nicht erfasst. Allerdings können Viren ohne einen Wirt nicht lange überleben und kommen „frei“ im Wasser selten vor. Sitzen sie in einem Wirt, wird dieser wiederum vom Filter zurückgehalten.

Frage 2: Willst du im Wasser gelöste Stoffe filtern? (z.B. Chlor und andere Stoffe, die Geruch und Geschmack beeinflussen, Arzneimittelrückstände, Pestizide, Schwermetalle usw.)

Dafür brauchst du einen Aktivkohlefilter.

Aktivkohle wirkt dreifach und zwar

  • mechanisch -> wie die Keimsperre
  • katalytisch -> Stoffe werden umgewandelt und haben danach andere Eigenschaften
  • adsorptiv -> Stoffe werden magnetähnlich von der Aktivkohle angezogen und an sie gebunden

Chlor z.B. wird nicht „herausgefiltert“, sondern umgewandelt, damit sein typischer Geruch und Geschmack aus dem Wasser verschwindet. Dies kann eine Keimsperre nicht leisten.

Achtung Qualitätsunterschiede

Damit diese Prozesse funktionieren, muss das Wasser möglichst vollständig durch die engen Aktivkohle-Poren gepresst werden. Granulate, weisen daher eine geringere Leistung als massive Blöcke auf, da Wasser um das lose Granulat herum fließen kann, statt es zu durchdringen.

Besonders leistungsstark: Gesinterte Blöcke, die durch Erhitzung und starken Druck eine erhöhte Porenzahl und größere innere Oberfläche aufweisen.

Eine Kombination aus feinster Keimsperre und hochwertigem Aktivkohle-Blockfilter ist die wirkungsvollste Art, Trinkwasser mechanisch zu filtern.

Filterkartusche ACTIVE

  • Aktivkohle-Blockfilter
  • gesintert
  • bindet Arzneimittelrückstände, Hormone, Schwermetalle, Chlor, Pestizide, Düngemittel …
  • Mit Aufnahmekappen aus dem Bio-Kunststoff Lignin (holz- statt erdölbasiert)

Frage 3: Wie bevorratest du dein Frischwasser?

a) In Kanistern, die nicht fest verbaut sind.

Deine Wassertanks sind entnehmbar, damit du sie per Hand zu einer Befüllstelle bringen und reinigen kannst? Du verbrauchst das Wasser innerhalb von zwei, drei Tagen?

Für dich eignet sich ein Befüllfilter.

Ein Befüll-Trinkwasserfilter ist (in der Regel) nicht fest im Fahrzeug verbaut. Du kannst ihn mit zur Zapfstelle nehmen und mit einem Schlauchstück direkt an die Druckleitung anschließen.

Im Fahrzeug ist das saubere Wasser dann einfach rasch zu verbrauchen.

Wichtig:

Die regelmäßige Reinigung der Kanister (und eventuell davon abgehender Schlauchleitungen) ist bei ausschließlicher Befüllfilterung besonders wichtig.

Bedenke: In ein dreckiges Gefäß gefüllt, ist das am saubersten gefilterte Wasser nutzlos!

Für dich geeignete Wasserfilter-Kits

Befüllfilter Nano

Filterung von Bakterien und Keimen direkt beim Befüllen deiner Tanks und Kanister.

*inklusive Protect Vorfilter, siehe dazu Frage 4

Befüllfilter Fusion

2-stufen Filterung durch Aktivkohle + Keimsperre direkt beim Befüllen.

*inklusive Protect Vorfilter, siehe dazu Frage 4

b) In fest verbauten Tanks mittlerer Größe.

Du solltest einen Einbaufilter zur Entnahmefilterung verwenden.

Deine Wasservorräte sind vermutlich groß genug, dass du nicht alles innerhalb von zwei, drei Tagen verbrauchst und du reinigst die Tanks und das daran angeschlossene Leitungssystem auch nicht ständig.

Das Problem: Nachverkeimung.

Selbst bei hervorragender Filterung während dem Befüllen der Tanks: Das Wassersystem im Fahrzeug ist nicht steril und kann es auch nicht sein. Steht Wasser länger in den Tanks, vermehren sich einzeln vorhandene Bakterien und andere Keime. Bei Wärme geht das besonders schnell. Irgendwann ist eine „kritische Masse“ erreicht und die nachträgliche Verkeimung des vormals sauberen Wassers macht einen potenziell krank.

Die Lösung: Entnahmefilterung.

Bei der Entnahmefilterung wird der Wasserfilter so nah wie möglich am Wasserhahn deines Wassersystems verbaut. Auf diese Weise werden alle krankmachenden Keime aus den davor befindlichen Tanks und Schläuchen zurückgehalten.

Möchtest du mit Keimsperre und Aktivkohle arbeiten, kannst du entweder
beides
unter dem Wasserhahn verbauen und beim Befüllen erst einmal gar nicht filtern.

Oder: Du kannst beim Befüllen schon einmal durch Aktivkohle filtern, um bei der Entnahmefilterung mittels Keimsperre nicht mehr so viel Druck zu brauchen (bei schwachen Pumpen kann so der Wasserdurchfluss positiv beeinflusst werden. Mehr zur passenden Pumpe weiter unten).

Die für dich geeigneten Kits

Pro Camper Kit

  • Befüllfilterung durch Aktivkohle
  • Entnahmefilterung durch Keimsperre am Wasserahn
    entfernt (Nach)verkeimung
  • weniger Druck bei der Entnahmefilterung notwendig
  • Befüllleitung braucht Druck

*inklusive Protect Vorfilter, siehe dazu Frage 4

Nano oder Fusion Einbaufilter zur Entnahmefilterung

  • Befüllung der Tanks ohne Filterung
  • Drucklose Befüllung der Tanks möglich (Gießkanne)
  • Entfernt „frisch“ eingefüllte Bakterien und eventuelle Nachverkeimung direkt am Wasserhahn bei der Entnahme
  • 1-stufige Filterung mit Nano Keimsperre oder 2-stufige Filterung mit Fusion ( = Nano + Acitive Kartusche)

*inklusive Protect Vorfilter, siehe dazu Frage 4



c) In großen Tankvorräten für lange Autarkie.

Eine Filterung nach dem Tank ist für dich obligatorisch.
Zusätzlich solltest du über eine Befüllfilterung für verzögerte Nachverkeimung nachdenken.

Bei:

  • großen Wasservorräte, die lange vorhalten sollen, dazu
  • warmen Temperaturen (geheizter Innenraum oder warmes Klima),
  • nicht vorhandenen Möglichkeiten, die Wassertanks auf Langzeit- oder Fernreise ständig zu reinigen und das System zu desinfizieren

ist das bereits bei b) besprochene Problem der Nachverkeimung ist besonders groß.

Um die Bildung einer schmierigen, potenziell krankmachenden Schicht aus sogenanntem Biofilm im Wassersystem des Wohn- oder Expeditionsmobils möglichst lange hinauszuzögern, ist eine Filterung des Wassers beim Befüllen sinnvoll.

Das Filtern bei der Entnahme am Hahn ist jedoch entscheidend.

Bei Fern- und Langzeitreisen bewährt sich die doppelte (Befüll- und Entnahmefilterung) auch bei der Aktivkohle, obwohl sich die von ihr gebundenen Stoffe nicht eigenständig vermehren, wie Bakterien dies tun.

Die Aktivkohle kann jedoch immer nur ein gewisses Volumen binden (abhängig von Wasserdruck / Fließgeschwindigkeit, Qualität und Zustand der Aktivkohle). Bei hohen Schadstoffkonzentrationen, wie sie in Ländern mit nicht so streng kontrollierter Wasserqualität vorkommen kann, lohnt deshalb unter Umständen ein zweiter Durchgang.

Unser dafür empfohlenes Set

Das Expedition-Kit

  • Befüllfilterung durch Keimsperre und Aktivkohle
  • Entnahmefilterung durch Keimsperre und Aktivkohle
  • Verzögert die Keimvermehrung in Tanks und Schlauchsystem
  • Hält Keime bei der Wasserentnahme am Hahn zurück
  • zweiter Filtergang durch Aktivkohle zur Reduzierung höherer Konzentration gelöster Schadstoffe wie Pestizide, Düngemittel, Arzneimittelrückstände …

*inklusive Protect Vorfilter, siehe dazu Frage 4

Längere Betankung durch Wasserfilterung

Das Füllen der Wasservorräte im Wohnmobil dauert länger, wenn dabei gefiltert wird, das ist nicht zu vermeiden und bei allen Herstellern und Systemen so.

Bei einer Leitung aus der es nurmehr Tröpfelt und einer zweistufigen Filterung, kann die Betankung wirklich lange dauern, gerade natürlich, wenn man große Volumen füllen muss.

Will man auf die Befüllfilterung trotz vorhandener Entnahmefilterung nach dem Tank nicht verzichten, kann man mit Handkanister als Zwischenspeicher und zweiter Pumpe mit ausreichend Druck arbeiten (siehe auch Fragen 4 und 5 zur Pumpe und drucklosen Quellen).

Frage 4: Möchtest die Lebenszeit deiner Filter erhöhen?

Nutze den Protect Vorfilter!

Um zu verhindern, dass die feinen Poren im Filter unnötig schnell mit großen Partikeln (Rost aus den Leitungen, Sedimente) verstopfen, gibt es den Protect Vorfilter. Dieser schützt in erster Linie nicht dich, sondern deinen Geldbeutel und die Umwelt dank seltener notwendiger Filterwechseln.

Bei all unseren Kits ist deshalb der Protect Vorfilter (bestehend aus Gehäuse, Dichtungen und Pad) im Set bereits mit dabei.

Frage 5: Möchtest du Wasser aus drucklosen Quellen füllen und dabei filtern können?

In manchen Gegenden steht viel und recht sauberes Wasser aus drucklosen Quellen zur Verfügung. Flüsse und sogar Seen oder der ein oder andere Brunnen, bieten sich als Wasserquellen an.

In anderen Regionen weisen selbst die zur Versorgung der Bevölkerung gedachten Wasserleitungen teils nur sehr geringen Druck auf (viele Teile Afrikas, Zentralasiens…)

Möchtest du dieses Wasser gefiltert in deinen Tank bekommen, brauchst du eine zusätzliche, leistungsstarke Pumpe, um das Wasser durch die Filter zu pressen. So kannst du Wasser direkt aus dem Fluss, oder einem dort befüllten Handkanister ansaugen und über die Filter in deine Wassertanks leiten.

Auch bei sehr schwachen Wasserleitungen, kann dieses Verfahren nützlich sein. Fülle das Wasser erst einmal in einen Handkanister als Zwischenspeicher. Ist er voll, kann die Pumpe das Wasser dann innerhalb weniger Sekunden durch die Filter in die Tanks befördern.

Montiere die Pumpe dafür am besten fest an einer Stelle, die du von außen sehr gut zum an- und abschalten erreichen kannst.

Zusatzfrage: Hast du die richtige Pumpe zum Wasserfiltern?

Wasserfilterung bedeutet Gegendruck. Deine Pumpe sollte, gerade bei zweistufiger Filterung, mindestens 2,8 – 3 bar Leistung haben, damit am Ende noch ein akzeptabler Durchfluss gewährleistet ist.

Die beiden folgenden Diagramme zeigen, welchen Durchfluss du in Abhängigkeit vom anliegenden Druck und dem Zustand der Filter (maximal / minimal) erwarten kannst.

Empfehlung:

tigerexped Druckwasserpumpe

Holt mit 4 bar Druck und 19 Litern Durchfluss pro Minute, den größten Durchfluss aus dem Filtersystem heraus.

Achtung: Verwende keine ungeeigneten Pumpen, die noch mehr Leistung haben, aber für diesen Zweck gar nicht gedacht sind. Zu hoher Druck kann die Hohlfasermembrane beschädigen (Keime kommen durch) und es können keine katalytischen / bindenden Vorgänge in der Aktivkohle stattfinden, da diese eine gewisse Verweildauer des Wassers in der Kohlekartusche benötigen.


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In unserer Shopkategorie Wasser findest du übrigens auch alle sonstigen Komponenten, die du für den Aufbau und die Installation des Wassersystem im Camper benötigst.

Mehr Artikel zum Thema Wassersystem in Wohnmobil und Camper in unserem Magazin:

Das Warmduscher-Kit – DIE Camperdusche für das Reisemobil

Das Warmduscher-Kit –
DIE Camperdusche für das Reisemobil

Duschen irgendwo in der Pampa? Ohne Campingplatz, aber bitte warm? Selbst im Winter?
Kein Problem!

Mit unserem Warmduscher-Kit kannst du dein Wohn- oder Expeditionsmobil mit einer einfach zu installierenden Camping-Dusche ausstatten. Egal ob mit richtiger Duschkabine im Inneren des Fahrzeugs oder als heiße Außendusche – du wirst dich auf Reisen ganz bestimmt über dieses Stückchen Wellness freuen.

So funktioniert das Warmduscher-Kit


ACHTUNG UPDATE:

Das Warmduscher-Kit gibt es jetzt in einer verbesserten Form mit voller Überwachungs- und Steuerungsmöglichkeit über das Autoterm-Heizungssystem! Informiere dich über die zusätzlichen Optionen in unserem Shop und entdecke die Flexibilität des Warmduscher-Kit 2.0.

Das Warmduscher-Kit besteht aus den voneinander unabhängigen Komponenten Standheizung und Boiler.

Im Gegensatz zu den im Vergleich wesentlich teureren Kombigeräten am Markt, beeinträchtigen sich die beiden Komponenten damit nicht gegenseitig. Sollte also beispielsweise einmal ein Defekt am Boiler auftreten, wird dadurch nicht auch noch die Heizung streiken. Nicht warm duschen zu können ist das eine – eine ausgefallene Heizung bei klirrender Kälte das andere.

Das warme Wasser kann in unserem Bausatz auf zwei Arten erzeugt werden:

  1. Mit Strom durch eine im Boiler verbaute Heizpatrone über 220V.
  2. Wenn die Standheizung läuft über die Warmluft – quasi als „kostenloses Abfallprodukt“.

Komponenten des Warmduscher-Kit

Die Haupt-Komponenten unseres Warmduscher-Kit sind also wie bereits erwähnt eine Standheizung und ein Warmwasserboiler, dazu kommt Zubehör zur Verbindung und Installation.

Wir achten dabei wie immer darauf, dass alle Komponenten perfekt zusammen passen und von bewährter Qualität sind – denn wenig ist ärgerlicher, als z.B. ein Wasserschaden durch einen undichten Boiler unterwegs.

Autoterm Standheizung mit 2 oder 4kW

Die seit langer Zeit bekannten und beliebten Standheizungen von Autoterm (früher unter dem Namen „Planar“ bekannt), sind äußerst robust und dabei leise und sparsam im Betrieb. Außerdem sind sie optimal geeignet für Selbstausbauer – durch das E-Prüfzeichen bedarf die Nachrüstung keiner Abnahme durch den TÜV und sie sind kinderleicht zu installieren.

Der Warmwasserboiler

Der Boiler unseres Kits für die selbst gebaute Campingdusche ist ein Edelstahlkessel, der komplett in Deutschland gefertigt wird.

Mit dem integrierten Ablassventil kann der Wassertank des Boilers vor dem Winter komplett entleert werden, um Frostschäden zu vermeiden.

Neben der Möglichkeit über die durchströmende, heiße Luft Warmwasser zu erzeugen, enthält er eine 220V-Heizpatrone, um innerhalb kürzester Zeit das enthaltene Wasser über Strom zu erwärmen.

Warum 220V und nicht 12V?

Ein 12V-Heizstab für diesen Warmwasserboiler hätte gerade mal 200 Watt. Das ist für das Erwärmen von 6 Liter Wasser selbst unter idealen Bedingungen nicht viel. Mit schnell mal eben draußen warm duschen gäbe das nichts. Die 220V Patrone heizt dagegen mit 500W.

Eine Spannung von 12V würde außerdem einen so hohen Strom bedeuten, dass ein sehr großer Thermoregler verbaut werden müsste. Dieser wäre im Boiler nicht unterzukriegen. Der Regler müsste dann außerhalb des Warmwasserboilers angebracht werden. Wegen der großen Lufteinlässe für die Heizungsluft ist dort jedoch kein Platz.

Wir haben diese Frage ausführlich mit dem Hersteller diskutiert und können bis dato keine 12V-Lösung für die Camping-Dusche in Verbindung mit der Luftheizung anbieten.

Den passenden Wechselrichter von 12V auf 220V haben wir selbstverständlich im Shop.

Beachte bei der Warmwasserbereitung über Strom natürlich die vorhandene Batteriekapazität und nutze diese Variante bei knappen Stromvorräten eher bei laufendem Motor (dann kannst du nach Ankunft am Ziel direkt unter die heiße Dusche springen), oder wenn das Fahrzeug an Landstrom angeschlossen ist.

Für längere Standzeiten bei knapper Akkukapazität und ohne Landstromanschluss eignet sich die Warmwassergewinnung über das Laufenlassen der Standheizung besser.

Hinweis / Update:

Leider kommt es bei dem Boiler immer wieder zu Lieferengpässen, weshalb unser Warmduscher-Kit nicht immer verfügbar ist. Dennoch möchten wir unseres Qualitätsanspruches wegen bei diesem Produkt bleiben.

Sollten wir einen Ersatz finden, der uns wirklich überzeugen kann, werden wir das Kit natürlich gerne mit dieser Alternative verfügbar halten.

Der technische Aufbau des Warmduscher-Kit

Warmduscher-Kit von tigerexped
Schematische Darstellung eines eingebauten Warmduscher-Kit

Der Warmluft-Ausströmer der Standheizung wird mit einem mitgelieferten Y-Stück versehen und enthält somit dann zwei Ausström-Öffnungen.

Mit der einen wird weiterhin ausschließlich das Fahrzeug beheizt. Auf die zweite Öffnung wird ein Warmluftschlauch gesteckt, der direkt durch den Boiler und über einen dort befindlichen Wärmetauscher geführt wird. So erhitzt die Standheizung das Wasser im Boiler.

Entscheidest du dich für die kleinere Version der Autoterm Standheizung mit 2kW Leistung, kannst du das Y-Stück zusätzlich mit einer Regelklappe versehen. Damit kann bestimmt werden, was mehr Priorität haben soll – das warme Auto oder das warme Wasser. Das funktioniert sogar mit Fernbedienung.

Die größere Standheizung hat genug Power, um Wasser und Auto gleichzeitig schnell aufzuheizen, da muss nichts geregelt werden. Die Heizung liefert mehr Energie als der Warmwasserboiler für die Camping-Dusche umsetzen kann. Sein Anschluss ist im Durchmesser auf 75 Millimeter begrenzt.

Achte beim Einbau darauf, dass der Boiler auf jeden Fall so nah wie möglich an der Heizung sitzt, denn sonst geht zu viel Energie verloren. Je näher der Boiler an der Heizung ist, desto heißer wird euer Warmwasser. Es dürfen außerdem keine scharfen Knicke dazwischen verbaut werden, sonst kommt es zu einem Wärmerückstau in die Heizung (das gilt übrigens auch für den reinen Standheizungseinbau ohne Boiler).

Wasseranschluss

Wenn du bereits eine Kaltwasser-Anlage im Fahrzeug hast, kannst du diese mit unserem Warmduscher-Kit direkt erweitern.

Setze einfach ein T-Stück an die schon vorhandene Wasserleitung und führe von da aus den Schlauch zum Warmwasserboiler.

Achtung, das aus dem Boiler kommende Wasser wird bis zu 80° C heiß.

Jetzt kommt das Mischventil / Verbrühschutz zum Einsatz, das im Lieferumfang unseres Warmduscher-Kit enthalten ist. Damit kann ein fester Temperaturwert eingestellt werden, damit man sich nicht verbrühen kann.

Boiler und Mischventil eines verbauten Warmduscher-Kit

Meist reichen 40° Grad völlig aus, um draußen angenehm warm duschen zu können. Das Ventil mischt automatisch die entsprechende Menge kalten Wassers hinzu. Der erste Spritzer könnte unter Umständen noch heiß sein, weil das Thermo-Mischventil erst bei Durchfluss funktioniert. Also Vorsicht.

Wie viel warmes Wasser bekomme ich mit meiner Camping-Dusche?

Das ist natürlich von der Boilergröße und der eingestellten Temperatur des Warmwassers abhängig.

Beim 6-Liter-Boiler mit 80° Grad heißem Wasser, gemischt auf 40° Grad, können gut 10 Liter warmes Wasser verduscht werden. Das reicht locker für zwei Personen. Mit dem 10-Liter-Boiler bekommt man entsprechend sogar eher vier Leute sauber – abhängig vom Verschmutzungsgrad natürlich. 🙂

Das Warmduscher-Kit mit 2 oder 4 kW Dieselstandheizung

Was du für den Einbau des Warmduscher-Kits noch brauchst

Vorwiegend: Den entsprechenden Platz.

Der Platzbedarf für die Warmduscher-Kits ist nicht zentimetergenau festzumachen. Für die Verbindungen und Adapter zwischen Heizung und Boiler sollten ca. 30 cm gerechnet und das System so geradlinig wie möglich verbaut werden.

Also: Länge Schlafgut-Schalldämpfer (optional) + Länge der Heizung (2D oder 4D, siehe Downloadportal) + 30cm Verbindung + Länge des Boilers (6l oder 10l siehe Artikelbeschreibung der Warmduscher-Kits).

Wasserschläuche

Wasserschläuche sind im Kit nicht enthalten, da wir nicht wissen, was eventuell bereits verbaut ist oder wie die individuell benötigten Längen sind. Zertifizierte Schläuche, die auch für Trinkwasser zugelassen sind, bekommst du natürlich ebenso in unserem Sortiment. Wird NUR geduscht, kann theoretisch natürlich auch ein nicht zertifizierter Schlauch verlegt werden – aber in vielerlei Hinsicht, z.B. möglichst reduzierte Bakterienbesiedlung, ist eine entsprechende Wasserschlauchqualität schon empfehlenswert – lies hier mehr darüber.

Zum Abzweig von einer vorhandenen Anlage benötigst du noch ein T-Stück. Da der Boiler einen Eingangsdruck von maximal 1.5 bar haben darf, muss eventuell ein Druckminderer verbaut werden, der.

Duscharmatur

Eine Duscharmatur ist natürlich ebenfalls nicht direkt im Set enthalten, denn hier hat jeder seinen eigenen Geschmack.

Neben den zahlreich angebotenen Wasserarmaturen aus Plastik, das oft nicht lange hält, sind wir allerdings stolz, endlich richtig schöne und qualitativ hochwertige Armaturen aus Edelstahl im Sortiment zu haben. Exklusiv bei uns, findest du die Spül- und Duscharmaturen von Queensize Camper hier zur Ausstattung deines Fahrzeuges.

Wunderschön und dabei durch getrennte Komponenten besonders flexibel zum Einbau im Camper – erfahre hier mehr zur Duscharmatur von Queensize Camper.

PS: Natürlich gibt es dazu passend auch Spülbecken und versenkbare Faltarmaturen.

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Wassersystem im Wohnmobil winterfest machen

Wassersystem im Wohnmobil
winterfest machen

Wird ein Reisefahrzeug bei Frostgefahr nicht genutzt und beheizt, muss das wasserführende System unbedingt vor Einfrieren geschützt werden. Erhebliche Schäden können ansonsten die Folge sein und betreffen nicht nur die Zerstörung von Komponenten im Wassersystem, sondern das ganze Fahrzeug durch austretendes Wasser.

Folge dieser Schritt für Schritt Anleitung, um dein Wohnmobil vor Wasserschäden zu bewahren.

Der Vollständigkeit halber stellen wir hier auch die Vorgehensweise mit Frostschutzmittel vor. Wir empfehlen jedoch, nach der Methode ohne Frostschutzmittel vorzugehen.

WASSERSYSTEM IM WOHNMOBIL WINTERFEST MACHEN – SO GEHT’S

  • Entleere den oder die Wassertanks mittels Ablassventil.
  • Wenn kein Ablassventil vorhanden ist: Öffne alle Entnahmestellen und entleere den Tank über die Druckwasserpumpe.
    Achtung bei großen Wasservorräten: Gönne der Wasserpumpe nach 15 Minuten eine Pause von 15 Minuten, damit sie abkühlen kann.
  • Öffne alle Entnahmestellen (einschließlich des Ventils oder Abflusses am tiefsten Punkt des Wassersystems), um das restliche Wasser aus den Leitungen entfernen.
    Wichtig: Unbedingt an den Ablass des Warmwasserboilers denken, vor allem, wenn dieser nicht selbstständig bei Frostgefahr auslöst!
  • Das Leitungssystem von den Anschlüsse der Wasserpumpe lösen (eine Wanne zum Auffangen bereithalten) und die Pumpe laufen lassen, bis kein Wasser mehr austritt.
  • Die Kartuschen von eventuell vorhandenen Trinkwasserfiltern aus den Gehäusen entfernen und nach Vorgaben des Herstellers lagern.
  • Stromzufuhr zur Pumpe abschalten.
  • Alle Wasserhähne geöffnet lassen, damit potenziell gefrierendes Restwasser sich Platz verschaffen kann.

WASSERSYSTEM WINTERFEST MACHEN MIT FROSTSCHUTZMITTEL

ACHTUNG:
Bei der Verwendung von Frostschutzmittel bitte unbedingt auf die Verwendung eines ungiftigen, trinkwassergeeigneten Produktes achten!

KEINESFALLS dürfen KFZ-Frostschutzmittel hierfür verwendet werden, da diese hochgradig giftig sind! Unter Beachtung der oben genannten Vorgehensweise zur vollständigen Entleerung des Systems, ist keine Verwendung von Frostschutz erforderlich.

SO GEHT’S
  • Eine nach Herstellerangaben ausreichende Menge Frostschutz-Wassergemisch in den zuvor entleerten Tank einfüllen.
  • Entnahmestellen einzeln öffnen, bis die farbige Flüssigkeit austritt.
  • Alle Entnahmestellen schließen.
  • Stromzufuhr zur Pumpe abschalten.

Fazit

Das Wohnmobil winterfest machen und es vor Schäden durch Frost im Wassersystem zu bewahren, ist mit wenig Aufwand machbar. Richte dir am besten zeitig eine Terminerinnerung im Handy ein, damit du es auf keinen Fall vergisst.

Nutze die Gelegenheit, um auch eine Tank- und Systemreinigung durchzuführen, dann ist alles fit und frisch für den Start in die neue Saison.

Du brauchst mehr Wasserdruck, zusätzlich Wasserfilter oder ein Make-Over in Sachen Design bei deinen Waschbecken und Armaturen?

Alles was du für das Wassersystem in Camper und Wohnmobil brauchst, inklusive dieser wunderschönen Spülen und Faltarmaturen aus Edelstahl, findest du hier:

Diese Tipps zum Winterfest machen der Wasserleitungen in Wohnmobil oder Camper haben dir weitergeholfen? Gib sie auch an deine Freunde weiter, damit auch sie keine Wasserschäden durch Frost zu befürchten haben:

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Trinkwasserschlauch – Achte auf diese Zertifikate!

Trinkwasserschlauch für’s Wohnmobil –
Achte auf diese Zertifikate

Es gibt viele flexible Schläuche, die beim Wohnmobil- oder Camperausbau problemlos zur Wasserverteilung verwendet werden könnten. Wichtig bei der Auswahl ist aber: Nicht jeder ist ein geeigneter Trinkwasserschlauch!

Zum Wohle Deiner Gesundheit sollte bei Anlagen aus denen Wasser zum Trinken oder Kochen entnommen wird, unbedingt auf eine entsprechende Zertifizierung geachtet werden. Auf welche Kennzeichnung kommt es dabei an und: Warum überhaupt?

Ungeeignete Wasserschläuche – Welche Gefahren können davon ausgehen

Migration von Stoffen

Wasserführende Komponenten in Camper oder Wohnmobil müssen „Langzeit-robust“ sein und ganz schön was abkönnen, da sie durch das Fahren ständigen Vibrationen ausgesetzt sind. Auch bei diesen Anforderungen müssen sie auf Dauer dafür sorgen, dass es nicht zu Wasserschäden am Fahrzeug durch undichte Stellen kommt. Die Materialien müssen also flexibel bleiben und dürfen nicht verspröden oder brüchig werden. Weichmacher sind in diesem Zusammenhang ein Stichwort.

Nun sind Weichmacher schon lange in die Kritik geraten. Sie stehen im Verdacht ähnlich wie Hormone auf den menschlichen Körper zu wirken und damit die Gesundheit zu gefährden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht und sogar Unfruchtbarkeit beim Mann auslösen können.

Weichmacher können bei Kontakt, aus dem Kunststoff in Wasser oder andere Lebensmittel wandern. Sprich, sie migrieren.

Nicht nur Weichmacher tun das, auch andere Stoffe, die für die Gesundheit schädlich sein können, sind dazu fähig. Grundsätzlich gilt, dass jedes Material, das mit Lebensmitteln in Verbindung kommt, mit diesen auch in Wechselwirkung tritt. Dahingehend ist z. B. auch über Aluminium in letzter Zeit viel geredet worden.

Wir sollten also aufpassen, welche Materialien der Schlauch, durch den unser Trinkwasser im Camper fließt, enthält. Wer würde schließlich nicht gerne wissen, dass aus seinem Wasserhahn keine unerwünschten Stoffe in Glas und Essen landen?

Nährboden für Keime und Krankheitserreger

Auf manchen Oberflächen und Materialien fühlen sich Mikroorganismen pudelwohl. Sie vermehren sich, hinterlassen ihre Stoffwechselprodukte und freuen sich des Lebens. Das gilt auch im Trinkwassersystem von Camper und Wohnmobil.

Zwar können beim Befüllen der Frischwassertanks Bakterien, Protozoen usw. durch entsprechende Filter erst einmal gut aus dem Wasser entfernt werden. Aber spätestens bei der sogenannten Nachverkeimung, können wir den kleinen Plagegeistern nicht Herr werden, ohne ständig das gesamte System zu desinfizieren.

Auch die Wasserkonservierung durch Zusatzmittelchen kann (vor allem auf längere Sicht) keine Lösung sein, um unser Lebensmittel Trinkwasser genießbar zu machen.

Die Wasserversorgung zu 100 % steril zu halten ist schlichtweg nicht möglich. Ein paar Bakterien werden es immer schaffen, sich in unseren Tanks und Wasserleitungen breitzumachen. Genau hierdurch kommt den Eigenschaften des Trinkwasserschlauchs eine extrem wichtige Rolle zu: Er soll dafür sorgen, dass sich Bakterien oder andere Mikroorganismen auf seiner Oberfläche möglichst unwohl fühlen. Bestimmte Materialien schaffen es, die Vermehrung der ungebetenen Gäste zu hemmen, oder ihnen wenigstens keinen optimalen Nährboden zu bieten.

Wie kann ich erkennen, ob ein Schlauch geeignet ist

Ob ein bestimmter Schlauch ein Problem mit migrierenden Stoffen hat oder einen idealen Nährboden für die Vermehrung von Bakterien bildet, kannst Du natürlich schlecht selber sehen. Das Gute ist aber, dass es in Deutschland extrem strenge Richtlinien, gerade in Bezug auf unser Trinkwasser gibt. Kaum sonst wo auf der Welt existieren dafür so strikte Vorgaben.

Die KTW-Leitlinie

KTW bedeutet schlicht „Kunststoff-Trinkwasser“. Die KTW-Leitlinie gibt an, unter welchen Voraussetzungen ein Schlauch zur Führung und Verteilung von Trinkwasser verwendet werden darf. Sie legt fest, welche Materialien verwendet werden dürfen, damit die Eigenschaften des Wassers nicht verändert werden und bestimmt Höchstwerte für die Migration bestimmter Stoffe.

DVGW W 270

Neben der KTW-Zulassung bestimmt der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches, kurz DVGW, in seinem Arbeitsblatt W 270 das Prüfverfahren zur Beurteilung von mikrobiellem Wachstum.

Zum Bestehen der Prüfung, liegen Stücke des betreffenden Schlauches über drei Monate durchgehend in Behältern mit Prüfwasser, aus dem wiederholt Proben genommen werden.

Nur wenn der Grenzwert nach drei Monaten nicht überschritten wurde, kann der Schlauch nach DIN EN 16421 zertifiziert werden.

Nach KTW und DVGW W 270
zertifizierter Trinkwasserschlauch
in rot und blau

KTW und DVGW W 270 Zertifikat

Wie gerade gesehen, muss ein Schlauch eine Reihe strenger Bestimmungen einhalten, um sich „KTW-Schlauch“ nennen und nach DVGW W 270 zertifiziert werden zu können. Die Zertifizierung dient somit in direkter Linie unserer Gesundheit.

Kein TÜV oder ähnliches achtet darauf, welche Schläuche in einem Reisefahrzeug verlegt werden. Wird das Wasser im Camper nur zum Duschen genutzt, tut es ein normaler Schlauch allemal, wobei Du Dich nicht in Unkosten stürzt, wenn Du grundsätzlich für alle Leitungen KTW-Schlauch benutzt.

Allerdings: Sobald mit dem Frischwasser aus dem Wohnmobil gekocht oder es getrunken wird, ist ein entsprechend getesteter Trinkwasserschlauch im Sinne der Gesundheit Pflicht!

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