Wenn deine Standheizung nicht die volle Leistung bringt, liegt die Ursache meist gar nicht am Heizgerät selbst. Das Problem ist wahrscheinlich eher auf den Einbau oder auf äußere Einflüsse zurückführen. Ein Austausch der Heizung würde das Problem also nicht lösen – zu uns eingeschickte Heizungen laufen auf dem Teststand in solchen Fällen in der Regel einwandfrei.
Doch woran kann es genau liegen? Hier sind die häufigsten Gründe und was du dagegen tun kannst.
Warmluftverrohrung überprüfen
Die Einbauposition der Heizung sowie die Verlegung der Warmluftrohre haben einen erheblichen Einfluss auf die Heizleistung. Viele oder enge Kurven in der Verrohrung erhöhen den Strömungswiderstand und können die Leistung deutlich reduzieren.
So kannst du testen, ob hier der Fehler liegt:
- Entferne die komplette Warmluftverrohrung und lasse die Heizung mindestens 30 Minuten auf höchster Stufe laufen. Die Kraftstoffpumpe der Autoterm Air 2D sollte jetzt 90 Klicks pro Minute machen, bei einer Air 4D etwa 120.
- Ist diese Voraussetzung erfüllt: Messe die Temperatur direkt hinter der Heizung – am besten gleich an mehreren Stellen des Querschnitts, da die Temperatur dort recht große Unterschiede aufweisen kann. Du kannst dafür ganz gut z.B. ein Bratenthermometer verwenden. Der gemessene Wert sollte etwa 70 Kelvin über der angesaugten Temperatur liegen.
Ist der geforderte Temperaturunterschied ohne Warmluftrohr vorhanden, aber mit angeschlossenem Rohr nicht mehr, hast du die Ursache gefunden: Die Verrohrung erzeugt in diesem Fall zu viel Widerstand und verursacht einen Hitzerückstau. Die Heizung regelt sich daher aus Selbstschutz herunter, gibt dabei aber keine Fehlermeldung aus.
Tipp:
Falls die Heizung aufgrund von zu großem Strömungswiderstand bereits über längere Zeit gedrosselt lief (das fällt in der milderen Jahreszeit oft erst gar nicht so auf), hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Ruß abgelagert.
Lasse die Heizung daher mindestens eine Stunde ohne Warmluftrohr auf Volllast laufen, damit die sich vom Ruß freibrennen kann.
Anschließend sollte die Verrohrung so optimiert werden, dass die Heizung ungehindert arbeiten kann. Detaillierte Hinweise dazu findest du ab Seite 24 der Einbauanleitung.
Hier kannst du die Einbauanleitung der Autoterm Standheizung herunterladen, wenn du sie nicht mehr hast.
Raumluft-Ansaugung prüfen
Auch im Bereich der Raumluft-Ansaugung können Fehler auftreten. Vor allem der Einbau der Heizung in einen geschlossenen Kasten oder eine generell enge Verbausituation kann zu folgenden Problemen mit Luftvolumen oder Ansaugtemperatur führen:
Die Heizung bekommt nicht genug Luft.
Falls die Heizung in einem geschlossenen Kasten verbaut ist, überprüfe, ob ausreichend Lüftungsschlitze vorhanden und diese auch frei sind. Nicht nur ganz schön viel Staub und Flusen können sich durch die permanente Luftansaugung hier sammeln – oft fallen auch Socken oder andere kleine Kleidungsstücke davor oder Gepäck in Stauräumen blockiert die Ansaugung.
Falls ein separates Ansaugrohr verbaut wurde, kontrolliere auch das auf Blockaden.
Abgestrahlte Eigenwärme wird angesaugt
Wenn die Heizung läuft, produziert sie nicht nur warme Luft, die durch die Verrohrung zu den Ausströmern geführt wird. Sie gibt auch Wärme an ihre direkte Umgebung ab. Ist der Raum, in dem sich das Gerät befindet, sehr klein und schlecht belüftet, kann sich die Temperatur dort stark erhöhen.
Saugt die Heizung aus diesem Raum an, gelangt bereits vorgewärmte Luft in das Gerät. Überschreitet die angesaugte Luft eine Temperatur von 27°C, regelt die Heizung ihre Leistung herunter, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Achte beim Einbau darauf, dass das Heizgerät gut belüftet ist und Wärme abgeführt werden kann – selbst dann, wenn das Ansaugrohr Luft aus einem kühleren Raum bezieht.
Abgasrohr und Verbrennungsluft-Zufuhr kontrollieren
Die Verlegung des Abgasrohrs und der Verbrennungsluft-Ansaugung beeinflusst die Leistung ebenfalls stark. Enge Knicke oder Verstopfungen können den Betrieb erheblich beeinträchtigen.
Probleme können hier z.B. entstehen durch:
- Verschmutzungen durch Matsch, Schnee oder Ruß am Abgasrohr oder der Verbrennungsluftzufuhr
- Ein verstopfter oder nicht regelmäßig gereinigter Ansaugfilter
Regelmäßige Wartung dieser Bauteile verhindert Leistungseinbußen und sorgt für einen zuverlässigen Heizbetrieb.
Kraftstoffversorgung sicherstellen
Nicht zuletzt benötigt die Heizung eine gleichmäßige und ausreichende Kraftstoffzufuhr.
Wie hast du deine Kraftstoffentnahme realisiert? T-Stück? Tankentnehmer?
In welcher Position sind Pumpe und Filter montiert? Wie lang ist die Entfernung von Tank – Pumpe – Heizung?
Hier einige wichtige Punkte zur Überprüfung:
Kraftstoff-Vorfilter
Falls ein Vorfilter verbaut wurde, darf er nicht waagerecht oder mit der Ausströmseite nach oben montiert sein. Andernfalls könnte die Pumpe Luft ziehen. Der Filter sollte etwa 5° nach unten geneigt sein, sodass die Pumpe immer Diesel aus dem gefüllten Teil des Filters ansaugt.
Kraftstoffpumpe
Wurde die Kraftstoffpumpe entlüftet?
Falls nicht, können eine reduzierte Heizleistung und / oder ein unangemessen lautes Betriebsgeräusch der Kraftstoffpume auftreten.
Das Entlüften sollte daher nachgeholt werden (siehe auch Bedienungsanleitung, S. 20).
Kraftstoffpumpe entlüften
Löse die Pumpe und halte sie in einer aufrechten Position(!), während die Standheizung auf voller Leistung läuft. Wenn Bläschen in der Kraftstoffleitung zu erkennen sind, lasse die Pumpe so lange in dieser Position arbeiten, bis keine Blasen mehr nachkommen.
Montiere die Pumpe anschließend wieder in ihrer alten Lage oder korrigiere diese. Korrekt ist waagerecht, mit leicht angehobener Auslassseite (maximal 15 Grad).
Auf den Seiten 18 und 19 der Installationsanleitung ist die richtige Positionierung / Montage der Pumpe dargestellt.
Prüfe die Pumpfrequenz: Nach mindestens 20 Minuten Laufzeit sollte eine Autoterm Air 2D auf höchster Stufe 90 Klicks pro Minute haben, eine 4D etwa 120.
Pumpe extern triggern
Sollten das Entlüften der Pumpe nicht helfen und Luftbläschen hängen in den kleineren Kanälen der Pumpe fest, kann man die Pume kurzzeitig von außen triggern. Durch diese Methode bringt man die Pumpe dazu schneller (mit 2 – 2,5 Hz, also Hüben pro Sekunde) zu arbeiten, als wenn sie von der Heizung angesteuert würde. Verbleibende Bläschen werden so mit größerem Druck herausbefördert.
Das externe Triggern kann entweder einer unserer Profi-Einbaupartner übernehmen, der die Pumpe an ein dafür konzipiertes Gerät anschließt, oder du bist als Laie ambitioniert genug, das Triggern Zuhause wie folgt zu improvisieren.
Bevor du jetzt loslegst:
Sei dir bewusst, dass für Schäden, die durch unsachgemäße Eingriffe an technischen Geräten entstehen, keine Haftung übernommen werden kann.
Du solltest genug handwerkliche Erfahrung, Vorstellungskraft und werkzeugtechnische Ausstattung besitzen, um die folgende Anleitung mit einer gewissen Sicherheit ausführen zu können.
Sollten Punkte für dich unklar sein oder Zweifel bestehen, wie das Triggern auszuführen ist, rufe lieber einen unserer Einbaupartner in deiner Nähe an und vereinbare einen Termin, um die Pumpe von ihm kurz entsprechend anschließen zu lassen.
Du findest hier eine nach Postleitzahlen sortierte Liste mit Profis, die dir gerne weiterhelfen:
So geht das externe Triggern:
- Ziehe den Stecker der Pumpe ab.
- Klemme zwei Kabel auf die Pins der Pumpe (die Polung ist dabei egal).
- Dann hältst du das an Minus der Pumpe angeschlossene Kabel auf den Minuspol einer Batterie (je nach verwendeter Pumpe an 12V oder 24V).
- Das Kabel, das an die Plusklemme der Pumpe angeschlossen ist, jetzt in schneller Abfolge, jeweils für Sekundenbruchteile auf den Pluspol der Batterie halten und wieder wegnehmen.
Auf keinen Fall Dauerspannung geben, da die Pumpe durchbrennen könnte!
Führe diese sehr kurzen Impulse über eine Gesamtdauer von ca. 30 bis höchstens 60 Sekunden aus.
Die Pumpe sollte jetzt ausreichend entlüftet sein, um geräuscharm zu arbeiten und um das benötigte Kraftstoffvolumen für die erwartete Heizleistung zu fördern.
Damit das Problem zukünftig nicht mehr auftritt, beachte bitte die oben genannten Empfehlungen zur Montage von Pumpe und Vorfilter und vermeide den Betrieb der Heizung bei leer werdendem Kraftstoff. Die Pumpe würde sonst wieder Luft ansaugen.
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