Van-Ausbau Kosten: Was kostet der Traum vom Selbstausbau wirklich

Ein selbst ausgebauter Van (oder anderer Camper / Wohnmobil / Exmo) ist mehr, als nur ein Transportmittel. Durch den eigens geplanten und umgesetzten Ausbau, kann ein einzigartiger Raum geschaffen werden, der perfekt den eigenen Vorstellungen und Reiseansprüchen entspricht – eine Wohlfühloase auf Rädern. Von der Innenausstattung über die praktische Aufteilung bis hin zu den Materialien und Farben, kann jeder Aspekt nach persönlichen Vorlieben gestaltet werden. Zudem ist es möglich, die Kosten für den Traum vom eigenen Camper durch die selbst geleistete Arbeit zu kontrollieren bzw. geringer zu halten.

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit den einzelnen Kostenfaktoren beim Van-Ausbau beschäftigen. Wie viel genau bei den einzelnen Positionen anfällt, kann dabei sehr unterschiedlich sein und wir erklären jeweils auch warum.

Nach dem Lesen des Artikels sollst du allerdings einen Überblick und eine gute Grundlage an der Hand haben, um eine individuelle Budgetplanung aufzustellen. So wirst du im Laufe des Projektes nicht von zuvor unberücksichtigten Kosten überrascht.



Voraussetzungen für den Van-Ausbau

Man braucht leider mehr als einen Van und die Materialien, die darin verbaut werden sollen. Man braucht etwas, um diese zu bearbeiten, zu montieren und einen Platz, um das Ganze umzusetzen.

Werkzeug

Wer ein umfangreiches, handwerkliches Projekt starten will, braucht Werkzeug.

Akkuschrauber, Trenn- und Schleifgeräte, Schlüsselset, Crimpzange, Lochsägen … im Verlaufe des Projektes wird sich die Zahl der benötigten Helferlein ganz schön summieren. Hat man noch gar nichts, kann dies ein ganz erheblicher Kostenfaktor sein. In den meisten Fällen hat man aber bereits ein bisschen handwerkliche Erfahrung und damit auch das ein oder andere Werkzeug gesammelt, wenn man sich ein so umfangreiches Projekt wie einen Van-Ausbau vornimmt.

Gut beraten ist man hier, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun und sich gegenseitig auszuhelfen oder gebrauchte Werkzeuge zu einem günstigeren Preis zu übernehmen. Eines sei aber hier ganz klar anzumerken: Auch gebrauchte Werkzeuge sollten einwandfrei funktionierende Werkzeuge sein. Verschleißteile wie die Schneideblätter einer gebrauchten Stichsäge z.B., sollten zudem möglichst gegen neue ausgetauscht werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn das Werkzeug dir nicht nur die Arbeit erschwert, sondern auch noch etwa die Schnittkanten deiner Möbel versaut.

Beim Van-Ausbau müssen auch die Kosten für die Anschaffung von Werkzeug eingerechnet werden.
Im Verlaufe des Van-Ausbau Projekts werden allerhand (teure) Werkzeuge benötigt, die man sonst möglicherweise niemals wieder braucht. Überlege, dich mit Gleichgesinnten (z.B. über Social Media Gruppen) zusammenzuschließen, damit ihr euch gegenseitig aushelfen könnt.

Werkstatt

Wo möchtest du den Camper für die Bauphase abstellen? Ist es dir nicht möglich, eine Einfahrt oder Garage für die Dauer der Arbeiten zu nutzen, kann es eine Überlegung wert sein, eine Garage oder einen Self-Storage dafür anzumieten. 

Einige Selbstausbauer realisieren ihr Projekt (falls die Wohnlage das hergibt) zwar auch, während das Fahrzeug auf der Straße parkt – eine komfortable Angelegenheit ist das aber ganz sicher nicht. Bedenke, dass im Fahrzeug sowieso nicht viel Platz ist, dazu auch noch das Material gelagert werden muss und du freien Raum zum Arbeiten brauchst, am besten mit Werkbank o.ä.. Viele der Materialien sind zudem wetterempfindlich und du kannst bei Regen nicht draußen arbeiten. 

Ist es notwendig, eine Garage für dein Projekt anzumieten, versichere dich, dass du darin alle Arbeiten ausführen darfst, die du planst. Je nach Begebenheiten sind bestimmte Arbeiten aus Sicherheitsgründen manchmal untersagt. 

Die Kosten für die Anmietung von Garagen und Self-Storages, die als Werkstatt genutzt werden können, sind regional unterschiedlich und beinhalten oft eine Mindestmietdauer, die du beim Vergleichen der Angebote beachten solltest. 

Van-Ausbau in einer Halle mit genügend Platz zum Arbeiten
Es ist wichtig, Platz zum Arbeiten zur Verfügung zu haben. Mit auf der öffentlichen Straße geparktem Fahrzeug kann das schwierig sein.

Fahrzeugwahl

Der erste Kostenfaktor bei der Umsetzung deines Van-Ausbaus, ist natürlich der Kauf des Basisfahrzeugs. Die Kosten hierfür können sehr stark variieren, abhängig von Faktoren wie Marke, Modell, Alter, Kilometerstand und Zustand des Fahrzeugs. 

Es lohnt dabei, das Fahrzeug nicht nur nach einem möglichst günstigen Preis auszuwählen. Es sollte vor allem deinen Bedürfnissen und dem geplanten Umbauvorhaben entsprechen, damit du unterwegs damit glücklich wirst. Gehen die wesentlichen Merkmale des künftigen Reisemobils an deinen Ansprüchen vorbei, ist es fast schon vorprogrammiert, dass du irgendwann den Verkauf und die Anschaffung eines passenderen Modells in Erwägung ziehen wirst – und das wird mit Sicherheit teurer, als sich gleich für ein Fahrzeug zu entscheiden, das vielleicht direkt etwas mehr kostet, aber deinen Wünschen auch entspricht. 

Beachte bei der Auswahl folgende Punkte:

Platzbedarf

Wie viele Personen nutzen den Camper und für welche Aktivitäten wird er genutzt.

Benötigst du viel Stauraum für Outdoor-Ausrüstung, Fahrräder oder andere Sportgeräte? Ist eine Sitzgruppe zum Essen und Entspannen erforderlich oder bist du, bis auf die Schlafenszeit, eh nur draußen (denke auch daran was du machst, wenn es mal den kompletten Tag regnet!).

Ebenfalls ein entscheidendes Kriterium: Stehhöhe ja oder nein …

Fahrzeuggröße und Wendigkeit

Die Größe des Fahrzeugs hat Auswirkungen auf die Wendigkeit und die Fahreigenschaften des Campers. Größere Fahrzeuge bieten mehr Platz im Innenraum, können jedoch schwieriger zu manövrieren sein. Insbesondere in engen Straßen oder bei der Suche nach einem Parkplatz, kann eine übermäßige Fahrzeuglänge unpraktisch sein. 

Geländetauglichkeit

Wenn du vorhast, mit deinem Campervan abseits asphaltierter Straßen (auf Pisten, bitte nicht in der Vegetation!) unterwegs zu sein, kann eine gewisse Geländetauglichkeit wichtig sein.

Beachte, dass nicht alle Fahrzeuge für anspruchsvolles Gelände geeignet sind. Falls du vorhast, oft auf unbefestigten Straßen oder in entlegenen Gebieten unterwegs zu sein, solltest du ein Fahrzeug wählen, das über eine gute Bodenfreiheit, Allradantrieb und robuste Offroad-Fähigkeiten wie Differenzialsperren verfügt. Außerdem sollte es sich gut reparieren lassen und Ersatzteile auch in anderen Ländern gut verfügbar sein. 

Annehmlichkeiten

Überlege, welche Annehmlichkeiten du gerne in deinem Van-Ausbau haben möchtest. Legst du Wert auf eine geräumige Küchenzeile mit 4-Flammen-Herd zum Zubereiten aufwendiger Mahlzeiten oder reicht dir ein kleiner Gaskocher für die Dose Ravioli am Abend? Soll es ein großer Kühlschrank mit Eisfach sein, oder reicht eine kleine Kühlbox? Ist eine fest installierte Duschzelle ein unabdingbarer Bestandteil deiner Ausbauplanung? 

Denke auch an Komfortmerkmale wie Klimaanlage, Heizung und ausreichende Belüftung im Fahrzeug. Musst du Fenster einbauen schlägt ein solches mit ca. 200,- bis 700,- Euro (je nach Größe und Hersteller) zu Buche, passende Plissees / Fliegenschutz kommen noch einmal mit ungefähr 100,- bis 350,- Euro hinzu. 

Definiere deine Prioritäten und überprüfe, ob das ausgewählte Fahrzeug diese Annehmlichkeiten bieten kann, oder ob sie im Rahmen des Umbaus realisierbar sind.

Betriebskosten und Treibstoffverbrauch

Beachte bei der Planung deines Van-Ausbau-Projekts auch die Folgekosten. Damit sind die Betriebskosten des Fahrzeugs wie Versicherung und Steuern, einschließlich des Treibstoffverbrauchs und möglicher Ersatzteil- und Reparaturkosten gemeint. 

Größere und schwerere Fahrzeuge neigen dazu, mehr Treibstoff zu verbrauchen. Das Alter spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Wenn du häufig lange Strecken fahren möchtest, kann ein geringerer Treibstoffverbrauch finanziell (und für die Umwelt) eine große Rolle spielen. 

Van-Ausbau kostengünstig mit Camping-Kocher und rudimentärer Außenküche.
Kleinere Fahrzeuge / Vans haben viele Vorteile: Sie sind wendig, egal ob auf der Piste oder in der Stadt und wenn man die meiste Zeit eh draußen verbringt, ist ein Ausbau kostengünstig zu realisieren. Bedenke aber auch, dass es mal zwei Wochen lang regnen kann.

Van-Ausbau Kosten

Eines sei gleich vorweggesagt: Die Kosten für den Ausbau des Vans, oder von Campern und Wohnmobilen allgemein, können stark variieren – je nachdem, wie umfangreich du das Fahrzeug ausstatten möchtest.

Bereits bei der Fahrzeugwahl haben wir angerissen, dass die Ansprüche von einer reinen Schlafgelegenheit für Outdooraktivitäten bis zum Hausersatz für eine ganze Familie reichen können. So unterschiedlich sind natürlich auch die Kosten, die das Ganze verursacht. 

Hier möchten wir auf die einzelnen Punkte eingehen, auch damit du keine großen Posten in der Planung vergisst und dann mehr auf dich zukommt, als gedacht. Zu den meisten der Punkte erstellen wir außerdem eine kleine Budget-Orientierung.

Isolierung und Verkleidung

Dein Camper sollte eine gewisse Isolierung bekommen, damit du innen ein angenehmes Klima aufrechterhalten kannst, während es draußen bitterkalt oder viel zu heiß ist.

Unsere Empfehlung ist ein geschlossenporiges Material, das nicht schimmeln kann. Gerade in jüngster Zeit versuchen sich aber auch viele Selbstausbauer mit alternativen Dammmaterialien aus Wolle, Holzfasern oder ähnlichem. Es ist ratsam, sich gerade bei solchen Materialien ausführlich mit Erfahrungswerten und der richtigen Anwendung zu beschäftigen. 

Bei den lang bewährten geschlossenporigen Dämmstoffen, die als flexible Matten erhältlich sind, kannst du als grobe Richtlinie für eine effektive Dämmung von einer eine Stärke zwischen 2 und 5 cm ausgehen. 

Die Kosten für Dämmmaterial variieren je nach Art, Qualität und Hersteller. Allgemein kannst du mit einem Preis von etwa 10-30 Euro pro Quadratmeter Dämmmaterial rechnen.

Zusätzlich zu den Kosten für das Dämmmaterial selbst, solltest du auch die Preise für Klebstoffe zur Montage einrechnen, die einen nicht unerheblichen Kostenfaktor ausmachen können. Dazu kommen evtl. Befestigungsmaterialien, bzw. eine Unterkonstruktion oder auch eine Dampfsperrfolie, je nach gewähltem Material.

Bei einer zu isolierenden Fläche von beispielsweise 30 Quadratmetern (etwa bei einem mittelgroßen Van) und Gesamtkosten von 25,- Euro pro Quadratmeter, ergibt sich für die Isolierung BEISPIELSWEISE(!) ein Budget von 750,- Euro

Sowohl Wand- und Deckenflächen als auch der Boden wollen noch mit einem entsprechenden Belag verkleidet werden. Für Wandflächen kommen häufig dünne Pappelholzplatten und Filz zum Einsatz, für den Boden ist ein einfacher, robuster PVC Belag eine gängige, praktische und auch preisgünstige Lösung. Der Phantasie sind hier allerdings kaum Grenzen gesetzt und ein echter Korkboden genauso anzutreffen wie Klicklaminat und Industrieteppichböden.

Elektrische Installation (Solaranlage, Batterien, Verkabelung)

Bei der Elektrik handelt es sich um einen der Punkte mit der größten finanziellen Spannweite.

Alles hängt davon ab, wie du deinen Camper nutzen möchtest. Willst du ihn zu deinem Zuhause für eine Langzeitreise machen und dabei nicht auf heimischen Luxus wie ein Induktionskochfeld oder den leistungsstarken Föhn verzichten? Oder brauchst du nur Abends nach der Klettertour ein bisschen Licht an Bord … 

Doch nicht nur der Verbrauch von Energie, auch das Nachladen will mit den entsprechenden Optionen bedacht werden. Laden über Landstrom (vielleicht sogar nicht nur mit 230, sondern auch 110 Volt bei der Panamericana-Reise), über Lichtmaschine und (viel oder wenig) Solar – hier kommen unterschiedlichste Kostenfaktoren auf dich zu, je nachdem, was du nutzen möchtest. 

Für viele Selbstausbauer ist gerade die Planung der elektrischen Anlage ein Buch mit sieben Siegeln, denn es gibt so viele Komponenten und elektrische Einheiten, von denen man als Laie nicht einmal versteht, was sie eigentlich tun, dass es tatsächlich schwierig ist, ein Konzept zu erstellen. 

Wenn es dir so geht, bist du bei uns genau richtig gelandet, denn gerade elektrische Anlagen sind unser Steckenpferd. Für den „normalen Vanlife-Urlaub“, bekommst du bei uns Komplettpakete, die von reiseerfahrenen Experten so zusammengestellt sind, dass alles perfekt miteinander funktioniert. Du kannst sie dann selber noch deinen persönlichen Bedürfnissen im Konfigurator anpassen, aber falsch machen, kannst du dabei nichts mehr. 

Für höhere Anforderungen (z.B. das Expeditionsmobil für die Weltreise, aber auch den intensiv genutzten Van mit Induktionskochfeld, stellen unsere Techniker die optimale Anlage in einem persönlichen Gespräch für dich zusammen. Alle Informationen zu diesem Beratungsmodell und was am Ende dabei für dich herauskommen soll, erklären dir in diesem Video Martin und Lars:


Ob kleines Paket zum selbst konfigurieren, oder großes nach persönlicher Beratung: Du erhältst dazu eine Einbauanleitung und einen individuellen, vereinfacht zu lesenden Anschlussplan, damit der Selbsteinbau gelingt.

Und falls du dir unsicher bist, ob du die elektrische Anlage alleine installieren kannst: In unseren jährlich im Frühjahr und Herbst stattfindenden Wochenend-Workshops, kannst du entsprechende Skills dazu erlernen. 

Aber zurück zu den Kosten für den Camper-Selbstausbau. Dass für die elektrische Anlage unterschiedlich hohe Budgets eingeplant werden müssen, haben wir bereits geklärt, aber wie kann man sich die Preisspannen ungefähr vorstellen?

Beispiel: Van-Ausbau für den normalen Vanlife-Bedarf

Nehmen wir einmal an, du möchtest einen Campervan für lange Wochenenden und den zweiwöchigen Urlaub ausstatten. Eine Bordbatterie soll genug Kapazität aufweisen, um deine Kamera zu laden, abends einen Film auf dem Tablet zu schauen, ohne dass das Licht ausgeht und um deine Getränke und Vorräte zuverlässig zu kühlen.

Das Ganze soll auch mit einer gewissen Autarkie betrieben werden können, das heißt du möchtest nicht darauf angewiesen sein, deine Batterien jede Nacht auf dem Campingplatz zu laden. Auch das tägliche Laden über die Lichtmaschine ist kein passendes Konzept, denn du möchtest auch mal 2-3 Tage am selben Ort verweilen. In unserem Konfigurator kommst du bei diesen Anforderungen auf Paketpreise ab ca. 1900,- Euro – inklusive Solar und einer hochwertigen LiFePo4 Batterie. Hinzuzurechnen ist noch die Verkabelung sowie die gewünschte Anzahl an Schalter und Steckdosen. 

Beispiel: Fahrzeug für Langzeit-/Fernreisen oder wohnen / arbeiten

Für ein „Expeditionsmobil“ mit gehobenen Anbrüchen sieht das Ganz nochmal anders aus. Möchte man das Fahrzeug allein oder sogar mit einer ganzen Familie bewohnen und auf den Komfort eines Induktionskochfeldes nicht verzichten, einen leistungsstarken Rechners plus Starlink betreiben, um das Büro auf die Straßen der Welt zu verlegen, allerlei Gadgets wie eine Spielekonsole oder evtl. eine Waschmaschine betreiben, muss man sich auf eine enorme Steigerung der Kosten für die Elektrik einstellen. Wir gehen hierbei davon aus, dass der autarke Betrieb über einige Tage obligatorisch ist.

Solar- und Batteriekapazität sind für diese Ansprüche um ein Vielfaches zu steigern und eine Leistung von 1,5 kW Solar, sowie 600 Wattstunden in LiFePo4 Akku sind bei solchen Fahrzeugen an der Tagesordnung. Der Preisrahmen kann hier ganz schnell die 12.000 – 15.000,- Euro erreichen. 

Installierst du eine Verteilung von 230V in deinem Camper, musst du außerdem die Kosten für die Abnahme durch einen Elektriker mit einrechnen. 

Umfangreiche elektrische Ausstattung eines Van-Ausbaus für elektrisches Kochen, Kompressorkühlschrank und arbeiten on the Road. So unterschiedlich die Ansprüche unterwegs, so unterschiedlich die Kosten für den Ausbau – gerade in Sachen Elektrik.

Du willst autark sein und tolle, abgelegene Orte ohne Stromprobleme genießen?

Das kannst du mit unterschiedlichen Konzepten erreichen. Die Frage ist nur: Welches davon passt zu dir und deinem Reiseverhalten?

In unserem Artikel Autark im Camper – Welches Stromkonzept passt zu dir erfährst du mehr darüber.

Fordere hier direkt deine persönliche Beratung von einem unserer Experten an, um eine elektrische Anlage auf deinen Bedarf abstimmen zu lassen oder konfiguriere ein „basic“ Komplettpaket.


Möbelbau 

Der Möbelbau ist eine nicht ganz anspruchslose Angelegenheit. Viele Selbstausbauer entscheiden sich deshalb für fertige Modulmöbel, die inzwischen von zahlreichen Herstellern angeboten werden. 

Beim Eigenbau kann ein System hilfreich sein, dass einen beim rechtwinkligen Aufbau unterstützt. So wird am einfachsten gewährleistet, dass Schränke und Staufächer hinterher wunschgemäß schließen. 

In unserem Sortiment findest du dafür STECK & WEG, ein Aluschienensystem, mit dem der Möbelbau ein bisschen an LEGO erinnert. Die Elemente werden nach Bauplan zugeschnitten und mithilfe verschiedener Eckelemente einfach zusammengesteckt, um jede gewünschte Form zu erstellen. Das funktioniert um Radkästen herum, über Eck … alle Innenausbauwünsche sind damit relativ leicht umsetzbar. 

Neben dem Schienensystem brauchst du dann noch Verkleidungsmaterial, Scharniere und Verschlüsse

Mit einem System wie Steck & Weg lassen sich auch vom Laien professionelle und langzeittaugliche Möbelausbauten für ganz individuellen Vorstellungen realisieren. Allerdings muss man bei einem Ausbau wie beispielsweise in den folgenden Bildern zu sehen, trotz Selbstbau mit einem Kostenfaktor von rund 3.000,- bis 4.000,- Euro rechnen. 

Möbelbau mit STECK + WEG System

Heizen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Camper zu heizen. 

Diesel-Standheizungen

Diese Art von Heizungen verwendet den Kraftstoff aus dem Fahrzeugtank, um Wärme zu erzeugen. Sie sind effektiv und können oft sowohl für die Beheizung des Innenraums als (wie wir weiter unten noch sehen werden) auch für das Aufheizen von Wasser genutzt werden.

Qualitativ hochwertige Heizgeräte dieser Art, wie die Standheizungen von Autoterm sind einfach und dank e-Prüfzeichen sogar ohne TÜV-Abnahme vom Laien einzubauen.

Achtung: Es sind diverse Billiganbieter aus Fernost auch auf dem deutschen Markt erhältlich, die keinen europäischen Sicherheitsnormen oder Zertifizierungen entsprechen. 

Propanheizungen

Propanheizungen sind oft Standard in Wohnmobilen und Wohnwagen von großen Herstellern. Propan als Brennstoff muss in einer Gasflasche (oder einem extra Propantank) mitgeführt werden.

Die Heizungen sind sehr leise und angenehm im Betrieb, sie erfordern jedoch regelmäßige Inspektionen und Wartung, um sicherzustellen, dass die Gasleitungen noch dicht sind und die Brenner richtig funktionieren, damit nicht ungewollt Gas austreten kann (bitte Gasmelder im Fahrzeug installieren!).

Ein Wechsel oder Auffüllen der Gasflaschen kann sich im Ausland schwierig gestalten – die Systeme / Anschlüsse sind unterschiedlich und die Sicherheitsvorschriften für den Umgang und das Mitführen von Gas ebenfalls.

Elektrische Heizungen

Elektrische Heizungen sind eine einfache Lösung, aber keine effiziente Methode, wenn es um das Heizen eines Campers geht. Sie können gelegentlich als Ergänzung zu anderen Heizmethoden verwendet werden, wenn als Stromquelle z.B. ein Campingplatzanschluss verfügbar ist. Besser ist es allerdings, die gewählte Heizung ausreichend zu dimensionieren, damit ein Zuheizen nicht nötig wird.

Holz- oder Öl-/ Dieselöfen

Öfen können in selbstgebauten Campern eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Sie erfordern jedoch den Einbau eines Schornsteins, um Rauch und Abgase abzuführen und Sicherheitsabstand zu allen Wänden und anderen brennbaren Materialien.

Als ausschließliche Heizquelle eignen sie sich weniger. 

Dieselofen Sibirien von tigerexped

Für Lagerfeuer-Atmosphäre mit Blick auf tanzende Flammen im Camper – jede Menge Infos zu Einbau und Betrieb des Dieselofens Sibirien gibt es hier:


Unsere Empfehlung

Aufgrund der Einfachheit des Systems, der praktischen Kraftstoffmitführung im Fahrzeugtank, der Sicherheit und Reparaturfreundlichkeit, sowie eines sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses, empfehlen wir Dieselstandheizungen – nicht nur für Selbstbau-Camper. 

Für einen mittelgroßen Camper, mit durchschnittlicher Isolierung, ist ein komplettes System für unter 750,- Euro erhältlich. 

Autoterm Standheizung Komplettset von tigerexped

Unsere Heizungs-Komplettsets, bestehend aus einer Autoterm-Dieselstandheizung und sämtlichem Material, das du für eine fertige installierte, laufende Anlage benötigst, machen es dir einfach. Erfahre hier mehr:

Unser beliebtestes Kit, das für 99% aller Camper passt und deswegen auch so heißt.


Wasserinstallation (Wassertank, Wasserhähne, Dusche, Toilettensystem)

Bei der Wasserversorgung in deinem künftigen Camper, kann es sich um einen einfachen Wasserkanister mit Ablasshahn für 20 Euro handeln, oder um ein Druckwassersystem mit heißer Dusche und stets frisch gefiltertem Trinkwasser. Zwischen diesen beiden Varianten gibt es natürlich wieder etliche Abstufungen. Allerdings ist in diesem Punkt eine ziemlich klare Tendenz erkennbar: Die weitaus meisten Selbstausbauer, mit Fahrzeugen ab Van-Größe, entscheiden sich für eine Warmwasserbereitung und ein Filtersystem, um das Wasser aus den Frischwassertanks problemlos trinken zu können. 

Als Grundausstattung benötigst du natürlich einen Frisch- und Abwassertank, sowie ein Schlauchsystem und eine Pumpe, die das Ganze in Umlauf bringt. Achte beim Kauf auf Trinkwassertauglichkeit der Schläuche (keine Gardena-Schläuche!), wenn du das Wasser aus deinem System zum Trinken und Kochen benutzen möchtest. Außerdem sollte die Pumpe genügend Druck für eine eventuelle Filterung aufbauen können.

Möchtest du Wasservorräte für einige Tage an Bord haben, solltest die Komponenten Frisch- und Abwassertank auf keinen Fall in deiner Budgetplanung vergessen, da Tanks (je nach Größe) eine relativ kostenintensive Anschaffung sind.

Warmwasserbereitung

Wir empfehlen dir eine Warmwasserbereitung, die unabhängig von der Heizung funktioniert, denn bei Kombigeräten sitzt du mitunter im Kalten, nur weil etwas mit dem Warmwasserboiler nicht stimmt. Nicht warm duschen zu können, ist ja das eine. In einer eisig kalten Nacht nicht heizen zu können, das andere. 

Aus diesem Grund haben wir das erste und originale Warmduscher-Kit entwickelt. Eine Diesel-Standheizung produziert dabei sozusagen Warmwasser als Abfallprodukt. Wenn du die Heizung nicht einschalten möchtest, aber trotzdem heißes Wasser brauchst, kann auch eine elektrische Heizpatrone im Boiler zum Einsatz kommen.

Mit einer Heizleistung von 2, 4 oder 2 x 2 kW, ist dieses Kit für jeden Einsatzbereich geeignet – wer ausschließlich heizen und auf Warmwasser verzichten möchte, kann die Heizungen natürlich auch ohne den Boiler installieren. Weiterer Vorteil: Die Kombination aus Luft-Standheizung und Warmwasser aus Heizungsluft kostet bei weitem weniger, als ein Kombigerät.

Ein Kit für den mittelgroßen Camper, mit normal dimensionierter Isolierung, schlägt mit ungefähr 1300,- zu Buche. Dazu kommen natürlich noch deine Wasserentnahmestellen, also Armaturen und Dusche, z.B. von Queensize Camper.

Warmduscher-Kit von tigerexped
Schema eines Warmduscher-Kits. So einfach baust du eine heiße Dusche in deinen Van!

Trinkwasserfilterung 

Trinkwasser in Flaschen kaufen und zusätzlich zu den eh schon vorhandenen Wasservorräten im Camper mitführen ist vollkommen unnötig – den Platz kann man ganz bestimmt besser nutzen, von der Schlepperei und dem unnötigen Plastik mal ganz abgesehen. Mit einer entsprechenden Filterung kann das Wasser aus den Frischwassertanks bedenkenlos getrunken werden, egal von welcher Leitung oder Quelle man es getankt hat.

Um das Wasser zu Filtern, gibt es verschiedene Möglichkeiten: 

Mechanische Filterung mit Keimsperre und Aktivkohle

Diese Art der Wasserfilterung ist sehr beliebt, weit verbreitet und sicher. Sie entfernt krankmachende Keime und Bakterien, Chlor, Sedimente, aber auch Rückstände von Düngemitteln, Pestiziden oder Medikamentenrückständen aus dem Wasser. Die Filter sind erschwinglich, einfach zu installieren und erfordern keinen Strom (außer natürlich zum Betrieb des Wassersystems / einer Pumpe selbst). Die Kartuscheneinsätze müssen allerdings regelmäßig ausgetauscht werden, um die Filterleistung aufrechtzuerhalten.

Umkehrosmose (RO)-Systeme

RO-Systeme bereiten besonders reines Trinkwasser, das allerdings nach-mineralisiert werden sollte, weil auch die lebenswichtigen Mineralien entzogen werden. Solche Anlagen sind in der Anschaffung teurer, benötigen sie einen höheren Wartungsaufwand und verbrauchen Strom. Einer der größten Nachteile jedoch: Sie verschwenden sie eine beträchtliche Menge des Wassers beim Filtrationsprozess, welches als Abwasser verloren geht. 

UV-Sterilisation

UV-Sterilisationssysteme verwenden ultraviolettes Licht, um Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen abzutöten. Sie sind effektiv und erfordern keine Chemikalien. UV-Systeme sind jedoch abhängig von einer zuverlässigen Stromquelle und können keine Schwermetalle, Chemikalien oder andere Verunreinigungen entfernen. Außerdem funktioniert diese Art der Unschädlichmachung von Krankheitskeimen nur in klarem Wasser, nicht bei Trübungen. 

Unsere Empfehlung

Als einfachste und sichere Art der Wasserfilterung empfehlen wir die mechanische Filterung, am besten nach dem Tank, um eine mögliche Nachverkeimung im System zu berücksichtigen.

Das Set Fusion + Protect Einbau aus hochwertigen Komponenten vom Hersteller Alb Filter beispielsweise, erhältst du bei uns für 345,- Euro (Stand Juni 23).

Worum es sich bei der sogenannten Nachverkeimung handelt und ob das Wasserfilter-Set, das man gemeinhin am häufigsten empfehlen kann, auch genau zu deinen Bedürfnissen passt? Mehr dazu erfährst du hier:


Toilette 

Die Wahl der richtigen Toilette hängt von individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab, aber auch Faktoren wie Wasserverfügbarkeit, Entsorgungsmöglichkeiten und ökologische Aspekte sollten berücksichtigt werden. 

Kassettentoiletten

Kassettentoiletten sind immer noch häufig in Wohnmobilen “von der Stange” zu finden, auch wenn ihre Beliebtheit immer weiter sinkt und die Zahl an Alternativen wächst. Sie bestehen aus einem Tank für Spülwasser, der eigentlichen Toilette und einem unter dem Sitz befestigten Behälter (der Kassette), der die Fäkalien und das Abwasser aufnimmt. Die Kassette kann entnommen und an einer dafür vorgesehenen Entsorgungsstation entleert werden. 

Um Gerüche zu reduzieren und die Fäkalien im Abwasser zu zersetzen, kommen meist Chemikalien zum Einsatz. Da diese stark umweltbedenklich sind, verzichten inzwischen viele Besitzer von Kassettentoiletten darauf. Ein weiterer Nachteil ist, dass Spülwasser mitgeführt werden muss und die Kassette aufgrund dessen auch schnell voll ist und eine passende Entsorgungsstation aufgesucht werden muss. 

Trenn-, bzw. Trockentoiletten und Komposttoiletten

Trenntoiletten sind eine umweltfreundlichere Option. Sie trennen Urin und Feststoffe voneinander – dadurch entstehen keine üblen Gerüche. Meist kommt ein kleiner Ventilator zum Abtransport von sich sonst möglicherweise niederschlagender Feuchtigkeit zum Einsatz – als Nebeneffekt wird die Toilette vollkommen geruchlos, da alle aktuell entstehenden Gerüche nach außen transportiert werden. Die Entsorgung ist bei Trenntoiletten erheblich erleichtert. Trenntoiletten erfordern keine Chemikalien und sind sehr einfach zu warten.

Entsprechende Trenneinsätze für die Abscheidung von Urin und Fäkalien oder ganze Trochentoilettenbausätze für Selberbauer, sind von zahlreichen Anbietern erhältlich. Eine einfache Toilette, die sich so auf Raumangebot und Design im Van zuschneiden lässt, ist mit Kosten von um die 150,- verbunden.

Mit ab 150,- bis 200,- Euro lassen sich allerdings auch günstige, bereits fertige Varianten erwerben.

Komposttoiletten

Komposttoiletten sind ebenfalls eine wasser- und chemielose Option. Urin und Fäkalien werden auch hier getrennt und Kokosfasern oder ähnliches benutzt, um die Fäkalien noch in der Toilette zum kompostieren zu bringen.

Aufgrund des höheren Aufwands (ein Kurbelsystem für die Vermischung von Fasern und Fäkalien ist notwendig), werden Komposttoiletten in der Regel nicht von den Van-Ausbauern selbst gebaut, sondern eher fertig gekauft. Für eine gute Toilette dieser Art können schnell mal um die 1.200,- Euro ins Budget gerechnet werden.


Zubehör / Stauraum

Was soll mit in den Urlaub?

Mitgeführte Ausstattung, wie Fahrräder, will sicher untergebracht und befestigt werden. Für einen Van-Fahrradträger kommen ab etwa 500,- Euro mit auf die Liste, ähnliche Posten wären Airlineschienen und Kisten für individuelle Stau- und Befestigungssysteme. 

Eine Markise oder ein Tarp für Schutz vor Sonne und Regen sind ebenfalls sinnvolles Zubehör und auch hier lassen sich schnell mehrere Hundert Euro ausgeben. 

Obligatorisch ist eine gewisse Ausstattung mit Stühlen, einem Tisch und Geschirr, Töpfen usw. für den täglichen Bedarf. Und dann: Kanns auch schon los gehen!

Fazit zum Van-Ausbau und den entstehenden Kosten

Im Verhältnis zum Kauf eines fertig ausgebauten Fahrzeugs, lassen sich beim Selbstausbau Kosten sparen. Dabei ist allerdings viel abwägen, vergleichen und recherchieren nötig, denn tatsächlich kann ein Selbstausbau auch teurer werden, als fertig zu kaufen – der Kreativität und auch den Kosten sind beim Van-Ausbau fast keine Grenzen gesetzt. Dazu kommen viele Stunden handwerkliche Arbeit und bestimmt zwischendurch auch mal Scheitern, Frust und nochmal machen. Ein Camper-Selbstausbau dauert immer länger als geplant, das ist eine Weißheit, die fast jeder unterschreiben würde, der bereits ein solches Projekt verwirklicht hat. 

Doch was man erhält, ist unbezahlbar: Die Freiheit, seine Reiseträume in einem ganz individuellen Zuhause auf Rädern zu verwirklichen. Am Ende des Tages ist es das, was den Camper-Selbstausbau wirklich wertvoll macht – die kostbare Möglichkeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen und die Welt zu unserem Zuhause zu machen.


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