Diesel-Standheizung im Herbst: Die wichtigsten Fragen

Herbst mit vielen roten Blättern auf dem Natur-Campingplatz

Zuletzt aktualisiert: 24. September 2025

Der beste Herbststart beginnt im Sommer.
Viele Standheizungsprobleme, die im Herbst plötzlich auftreten – Qualm, Startabbrüche (Fehler 13), harsches Tickern, unruhiger Lauf – haben ihre Ursache darin, dass die Standheizung über Monate gar nicht gelaufen ist. In den feinen Kraftstoffleitungen (vor allem in der Kraftstoffpumpe) kann Diesel bei langer Standzeit verharzen/verkleben. Das bremst die Förderung, stört die Verbrennung und lässt die Heizung Startversuche abbrechen. In manchen Fällen sind diese Verklebungen nicht mehr lösbar – die Pumpe muss dann ersetzt werden.

Unsere wichtigste Empfehlung daher gleich vorweg:
Lass die Heizung auch im Sommer nicht untätig. Lass sie alle paar Wochen für ca. 20 Minuten laufen. So bleibt der Diesel in Bewegung, Rückstände bilden sich gar nicht erst – und der Herbststart verläuft raucharm und zuverlässig.

In diesem kompakten Guide bekommst du Antworten auf weitere wichtige Fragen zur Dieselstandheizung im Herbst plus klare Handlungsanleitungen.


Qualm & Geruch – was ist normal?

Wenn die Heizung nach einer Pause das erste Mal läuft (oder ganz neu eingebaut ist), können kurzzeitig Dampf/„Neugeruch“ auftreten. Im Herbst kommt hinzu: kalte, feuchte Außenluft und Materialien (Gummi/Isolierungen), die in Kälte härter dämpfen – dadurch wirkt der Erststart „auffälliger“.

Wichtig: Monatelange Sommerpause begünstigt Rückstände in Brennkammer, Pumpe und Leitungen. Wenn du die Heizung im Sommer regelmäßig kurz auf Volllast laufen lässt, sieht du im Herbst wahrscheinlich deutlich weniger Qualm.


Qualm schnell einordnen

  • Wo?
    Nur außen am Auspuff = meist unkritisch. Innenraumgeruch = sofort stoppen, Dichtheit prüfen.

  • Wie lange?
    Qualm, der nach 10–20 Minuten deutlich abnimmt, kann je nach Zustand der Heizung und äußerer Bedingungen normal sein.

  • Welche Farbe?
    Weißlich = Feuchtigkeit/Kondens,
    grau = Rückstände/Teillastbetrieb,
    schwarz = Luftmangel/Verengung → Montage/Abgas/Ansaugung prüfen.


Vorbeugen statt nachbessern (Sommer & Übergang)

  • Sommerbetrieb
    Auch wenn’s eigentlich zu warm zum Heizen ist: Standheizung alle paar Wochen mal für 20 Minuten auf Volllast. Das hält Diesel und Pumpe in Bewegung und verhindert Verklebungen.

  • Rechtzeigig Winterdiesel ins System
    Eine ausführliche Erklärung zu diesem Punkt findest du direkt im nächsten Abschnitt.


Fehler 13 im Herbst – zuverlässig einordnen

Im Herbst kann Fehler 13 mit der Qualität des Kraftstoffs zusammenhängen.

Diesel enthält Paraffin um die Schmierung zu verbessern. Bei niedrigen Temperaturen flockt das Paraffin allerdings aus und Wachskristalle bilden sich – ähnlich wie Kerzenwachs. 

Ab Anfang Oktober wird an den den mitteleuropäischen Tankstellen deshalb auf sogenannten Winterdiesel umgestellt. Dieser enthält spezielle Additive, die das Ausflocken des Paraffins verhindern und den Kraftstoff bis ca. -20 °C fließfähig halten.


Typischer Fehler im Herbst

Typischerweise kommt es zu Fehler 13 durch Sommerdiesel so: Der Camper wird zwar mit Winterdiesel betankt, aber die Standheizung wird erst viel später zum erstem mal wieder in Betrieb genommen. Sommerdiesel verbleibt also oft in Tankentnahme und Leitungen zur Heizung.

Bei ersten Nachtfrösten wird der Kraftstoff dann zäher und die Kraftstoffpumpe kann den ausgeflockten Diesel nicht zuverlässig fördern – die Heizung bricht die Startversuche ab. Fehler 13 ist die Folge.

Deshalb vorbeugend immer: Bei sinkenden Temperaturen rechtzeitig winterfesten Diesel nachtanken um Kraftstoffsystem und Motor deines Campers zu schützen und dabei nicht vergessen, dass die Standheizung ebenfalls mit Diesel versorgt wird. Lasse diese direkt im Anschluss ans Tanken für 10–15 Minuten auf Volllast laufen (bei langen Leitungen auch gerne 20 Minuten). So gelangt Winterdiesel auch in Leitungen, Pumpe und Brennkammer der Standheizung.

Nachtaufnahme mit Sternenhimmel von wei Campern im Schnee
Ohne Winterdiesel würden diese Reisefahrzeuge garantiert nicht mehr starten.
Hier on Tour: tigerexped Support-tiger Julian und Freunde


Andere Ursachen für Fehler 13

Fehler 13 kann auch andere Ursachen haben, denn der Code an sich bedeutet nur: Innerhalb der automatischen Startversuche war kein Start möglich.

Um festzustellen, woran es liegen kann, schau dir die Rauchentwicklung an.

Schnelle Einordnung:

  • Kein/kaum Rauch beim Startversuch:
    Diesel kommt gar nicht an (in der Praxis der häufigste Fall).

  • Starker weißer Rauch, Heizung startet trotzdem nicht:
    Diesel ist da, zündet aber nicht. Das ist der Hauptindikator für eine stark verrußte Brennkammer/Flammsieb/Glühkerze. Keine endlosen Startversuche – Ursache beheben.


Bei Erstinstallation ist Fehler 13 normal. Neue, noch luftgefüllte Leitungen verursachen zu Beginn fast immer Fehler 13 – nach dem Entlüften startet die Heizung.

Wie du in diesen Fällen bei Fehler 13 weiter vorgehst und besser verstehst, worin genau die Ursache in deinem Fall liegt, erklärt tiger Martin in einem ausführlichen Video auf folgender Seite:

Standheizung Fehler 13 Thumbnail

Alle Infos und ausführliches Erklärvideo von tiger Martin.


Kraftstoffpumpe: Ist das Ticken im Herbst plötzlich lauter geworden?

Autoterm-Heizungen kommen serienmäßig mit einer gummigelagerten Extra-Leise Pumpe. Wenn das Ticken jetzt trotzdem stärker wahrgenommen wird, liegt es meist nicht an der Pumpe selbst, sondern an Körperschall und Einbausituation.

Warum es gerade jetzt auffällt

  • Längere, kältere Nächte: Die Heizung läuft häufiger und länger, das Ticken fällt eher auf.

  • Kaltes Material dämpft schlechter: Gummi/Kunststoffe werden härter, Entkopplungen verlieren Dämpfung, dünne Bleche schwingen leichter mit.

  • Kälterer Kraftstoff: Etwas zähflüssiger Diesel kann die Hydraulikimpulse „härter“ wirken lassen.

  • Ruhe im Fahrzeug: Fenster zu, weniger Umgebungsgeräusche im Herbst – Resonanzen im Innenraum treten stärker hervor.

  • Nach Sommerpause: Halter haben sich eventuell gesetzt, Kabelbinder / Leitungen berühren irgendwo das Blech? Das könnte zu neuen Körperschallbrücken geführt haben.


Maßnahmen – so wird’s leiser

  • Leitungen entlüften: Nach langer Pause könnten kleine Luftbläschen in den Leitungen vorhanden sein, die das Tick-Geräusch verschärfen können.
Zwei Campingfahrzeuge im Schnee

Lies dazu auch unseren Artikel über zu geringe Heizleistung und zu laute Kraftstoffpumpe.

  • Entkopplung überprüfen: Pumpe in ihrer Gummilagerung nicht zu fest ziehen, das hindert das Material an seiner Arbeit.
  • Körperschallbrücken eliminieren: Rund um Pumpe/Halter keine Berührung zu Blech/Möbeln; Schrauben, Schellen, Kabelbinder prüfen.

  • Schläuche entkoppeln & entspannen: Leitungen in der Nähe der Pumpe in sanften Bögen und weichen Clips führen; Kontakt zu Blech mit Gewebe/Isolierung vermeiden.

  • Einbaulage korrigieren: Ausgang der Pumpe leicht nach oben, keine harten Knicke direkt an der Pumpe.

  • Montagepunkt beruhigen: Dünnes Blech unter dem Halter mit Masse (z. B. Alubutyl) oder Dämmmatte beschweren.

  • Standort überdenken: Möglichst weg vom Schlafbereich, aber zugänglich und geschützt.


Reicht Strom & Diesel über Nacht?

Die Nächte werden länger und kälter – dadurch läuft die Heizung länger im Regelbetrieb und die Startphase trifft auf kältere Batterien. Beides erhöht den Bedarf leicht.


So viel Strom wird gebraucht (Autoterm Air 2D, 12 V)

  • Start: kurzzeitig bis 8–10 A für ca. 2–3 Min.

  • Aufheizphase: ca. 2–3 A.

  • Regelbetrieb: typisch 10–20 W (≈ 0,83–1,67 A); je nach Stufe sind 0,83–2,42 A realistisch.

  • Beispielrechnung: (siehe unter anderem dazu auch unseren Magazin Artikel Dieselstandheizung in Camper & Wohnmobil einbauen / nachrüsten – alles, was du wissen musst
    Du brauchst also ungefähr 10,5 Ah für eine 8-Stunden-Nacht (inkl. Start).
    Für 10 Stunden liegst du grob bei 12–16 Ah auf kleiner Stufe – bei höherer Stufe entsprechend mehr.


Tipps bez. Stromverbrauch im Herbst

Batterien und Kälte sind keine Freunde. Mit diesen Tipps kannst du aber effektiv die Folgen der Kälte abmildern.

Tipp 1:
Bleiakkus haben bei Kälte effektiv weniger nutzbare Kapazität, deshalb im Herbst und Winter früher nachladen. LiFePO4 ist ist bezüglich der nutzbaren Kapazität unkritischer.

Bedenken solltest du bei LiFePO4-Batterien aber, dass sie nicht mehr geladen werden können, wenn sie erstmal zu kalt geworden sind. Unsere tigerexped LiFePO4-Batterien stehen deswegen auf einer integrierten Heizmatte. Lies unseren Artikel LiFePo4 Batterien mit Heizung – Beachte das beim Winterbetrieb wenn du mehr zur Nutzung selbstbeheizter LiFePO-Batterien erfahren möchtest

Tipp 2:
Heizung bei sehr kalten Bedingungen schon während der Fahrt einschalten – das entlastet die Batterie in der Startphase.

Tipp 3:
Lasse die Standheizung lieber durchlaufen, statt ein- und auszuschalten. So sparst du die energieintensive Startphase. Es ist auch energieeffizienter, einen Raum auf angenehmer Temperatur zu halten, statt ihn immer wieder aufzuheizen, wenn es zu kalt wird.

tigerexped Mitarbeiter Lars und Martin

Wie viel Strom du unterwegs insgesamt so brauchst? Lies diesen Artikel, um es zu berechnen:


Bei der Zusammenstellung deiner elektrischen Anlage helfen wir dir gerne:


So viel Diesel wird gebraucht

Der Dieselverbrauch ist meist unkritischer als die Batteriekapazität, da die Heizung in der Regel aus dem großen Kraftstofftank des Campers bedient wird. Trotzdem solltest du natürlich ein Auge darauf haben, denn die Heizung wird (aufgrund der kürzeren Tankentnahme) schon ausgehen, wenn der Tank noch lange nicht leer ist – und das ist gut so. Eine ausgehende Heizung ist das eine – wenn du das Fahrzeug nicht mehr starten kannst, um nachzutanken, das andere.

Im Regelbetrieb verbraucht die Air 2D etwa 0,1–0,25 l/h (mittlere Heizleistung).

Für 10 Stunden ergibt das rund 1,0–2,5 l. In klaren, kalten Herbstnächten liegst du eher am oberen Ende, wenn der Innenraum groß/ungedämmt ist.


Freibrennen – warum, wann, wie

Warum gerade jetzt? Bei den Übergangstemperaturen im Herbst läuft die Heizung oft stundenlang auf kleiner Stufe. Diese Teillast begünstigt Rückstände in der Brennkammer. Kalte, feuchte Außenluft und viele Kurzstarts verstärken den Effekt.

Ein gezielter Volllast-Lauf („Freibrennen“) schützt die Brennkammer vor Verrußung, stabilisiert die Verbrennung stabil und reduziert Qualm beim Start.

Wann Freibrennen generell sinnvoll ist:

  • Saisonstart: Nach der Sommerpause einmal 30–60 Minuten Volllast.

  • Nach dem Aufenthalt in großen Höhen: Autoterm Heizungen verfügen über ein integriertes Höhen-Kit. Trotzdem sollte nach der Rückkehr auf gemäßigte Höhe der Heizung einmal die Chance gegeben werden, Rußablagerungen loszuwerden.

  • Regelmäßig im Betrieb: Wenn du mehrere Nächte überwiegend auf niedriger Stufe geheizt hast, spätestens alle 14 Tage.

    Tipp: Du nutzt das Comfort Control Bedienteil? Prima, dieses verfügt über eine automatische Freibrennerinnerung und sagt dir regelmäßig Bescheid.
Autoterm Bedienteile-Vergleich - tigerexped Magazin

Du hast noch kein Comfort Control und möchtest mal vergleichen, ob sich ein Upgrade lohnen würde?

Wir haben hier einen Vergleich der Möglichkeiten und Features der Verfügbaren Bedienteile für Autoterm Standheizungen.


Kondenswasser in Camper und Wohnmobil vermeiden

Im Herbst/Winter trifft warme, feuchte Innenluft auf kalte Flächen (Scheiben, Blech, Möbelrückseiten) – dort setzt sich Feuchtigkeit aus der Luft ab. Camper und Wohnmobilfahrer sollten dies bei der Nutzung ihres Fahrzeugs bei kalten Temperaturen gezielt im Blick halten – auf Dauer ist eine Schimmelbildung unter diesen Umständen nämlich nicht weit.

So kannst du gegenwirken:

  • Stoß- statt Spaltlüften: Mehrmals täglich kurz & weit öffnen (idealerweise Querlüftung). Besonders morgens nach dem Schlafen und nach dem Kochen oder Duschen. Warme Heizungsluft + kurze Querlüftung tauschen die feuchte Luft schnell aus.

  • Heizluft lenken: Warmluft bewusst zu kalten Flächen führen und zwischendurch: genau, kurz lüften. Das senkt die relative Luftfeuchte und trocknet Oberflächen in problematischen Bereichen.

  • Matratzen-Unterlüftung: Unter Betten 3D-Abstandsgewirke/Lattenrost einsetzen, Seiten offen lassen; bei Bettkästen Lüftungsöffnungen (mit Gittern) einplanen.

  • Luftwege im Möbelbau: Hinter Schränken Abstand zur Außenwand lassen, auf Bohrungen und Schlitze für gute Zirkulation achten.

  • Feuchtequellen minimieren: Nasse Kleidung und Schuhe im Duschbereich lagern, sofern vorhanden. Beim Kochen Deckel nutzen; nasse Flächen abwischen statt wegheizen.

  • Fenster/Flächen isolieren: Passgenaue Innen-Thermomatten an Scheiben nutzen, ohne die Luftzirkulation zu blockieren.

  • Hygrometer nutzen: Ein kleines Hygrometer hilft bei der Einschätzung; 40–60 % r. F. sind ein guter Zielbereich. Steigt die Feuchte deutlich: kurz stoßlüften.

Camper mit viel Ausrüstung und Kleidung im Innenraum im Herbst - das bedeutet Standheizung an und gut Lüften
Camper voll mit Ausrüstung, Kleidung, Bettwäche – achte gerade unter herbstlichen Bedingungen darauf, dass sich nirgends Feuchte Ecken bilden können. Heizen und Lüften ist das A und O.
Hier on Tour: tigerexped-Techniker Nico
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